Verein Industriekultur startet Bustour
Zu einem Ausflug in die proletarischen Wohnwelten vergangener Zeiten im Mannheimer Norden lädt der Verein Rhein-Neckar-Industriekultur am Samstag, 22. Oktober, ein. Bei der Bustour zu den geschichtsträchtigen Orten werden sieben Quartiere angesteuert. Erklärungen gibt die Denkmalpflegerin der Stadt, Dr. Monika Ryll.
Die Siedlungen wurden zwischen 1865 und 1920 von Industriebetrieben wie Drais, Bopp & Reuther, der Jute-, Papyrus-, Zellstoff- und Spiegelfabrik als Werkswohnungen errichtet, die Stadt baute die Gaswerksiedlung. Die Behausungen wurden nicht nur in verschiedenen Stilrichtungen ausgeführt, sondern sind auch in ihrer Anlage unterschiedlich: Vom Typ „Kasernen” über „gediegene Backstein-Stadthäuser”, „Reihenhaus-Kolonie” bis „ländliche Idylle” ist alles vertreten.
Sie waren zu ihrer Entstehungszeit Ausdruck unternehmerischer Fürsorge für die Wohn- und Lebensverhältnisse der Arbeiterschaft – zumindest eines Teils der Belegschaften. Die Wohnungsnot war so drückend, dass in den Siedlungen nur sieben Prozent der gesamten Mannheimer Arbeiterschaft Unterkunft fand.
Siedlungen mit Geschichte
Viele der Werke, zu denen die Wohnungen gehörten, existieren heute nicht mehr. Die Siedlungen – oft auch nur ein Rest – sind nun meist in privater Hand, häufig denkmalgeschützt und teilweise mit hohem Standard renoviert.
Die Busfahrt mit vielen Zwischenstopps dauert dreieinhalb Stunden. Tickets zu zwölf Euro gibt es ab sofort bei der TouristInfo in Mannheim, Willy Brandt-Platz 3 beim Hauptbahnhof. Abfahrt ist am 22. Oktober, 14 Uhr, am Collini-Center (Neckarseite). Red