Das kompakte rote Haus, umstanden von Platanen, ist eines der wenigen Relikte der Zuckerfabrik. Das eingeschossige Gebäude mit zwei Seitenflügeln und vorspringenden Giebelfronten hat an der Eingangsseite einen zurückspringenden Verbindungsbau. Die Fassaden sind verputzt, und die Fensterlaibungen sind hervorgehoben. Der Dachraum ist ausgebaut und enthält drei Räume, die von Künstlern genutzt werden. Terrassenfläche und Foyer sind mit Zierfliesen (Villeroy und Boch) belegt: in der Mitte sind Quadrate mit einem Vogel- bzw. einem Löwen-Motiv.
Über dem Eingang hängt eine Tafel mit einer Widmung des Unternehmers Philipp Karcher zum 2. November 1883. Die durchbrochene Decke und das verglaste Dach in diesem Bereich lassen Tageslicht einfallen. Die drei Räume des Erdgeschosses sind mit mit Parkettboden und Lichtschienen versehen und werden für Ausstellungen und Musik-Darbietungen genutzt.
Der ehemalige Betriebskindergarten hat eine lange Geschichte hinter sich und ist jetzt mit seinen repräsentativen Ausstellungsräumen, die auch zu Konzerten, Lesungen und für private Feierlichkeiten genutzt werden in die Liga der „locations” aufgestiegen. Im Obergeschoss sind Atelierräume eingerichtet, die an den Frankenthaler Kunstverein „Die Treidler“ und an die Frankenthaler Künstlerin Uschi Freymeyer vermietet sind.
Betriebskindergarten der Zuckerfabrik
Seit September 2007: Neueröffnung als „Kunsthaus Frankenthal“
Das „Phillipp-Karcher-Haus“ wurde im November 1883 vom damaligen Direktor der Frankenthaler Zuckerfabrik, Phillipp Karcher, aus Anlass seines 25-jährigen Dienstjubiläums den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zuckerfabrik als Werkskindergarten gestiftet. Im Betriebskindergarten waren ausgebildete Kindergärtnerinnen (Absolventinnen des Fröbelseminars Mannheim) unter der Leitung eines Lehrers tätig.
Nach der Gründung der „Süddeutschen Zucker AG“, die ihren Sitz in Mannheim hatte, gab die Zuckerfabrik den Kindergarten in die Hände der Stadt Frankenthal; bis 1950 wunde das Haus als Kindergarten genutzt. Die Bombardierung der Zuckerfabrik überstand das Haus unbeschadet.
Ab Herbst 1950 wurden die Räumlichkeiten zur Unterbringung von Flüchtlingen benötigt. Von 1956 bis 1960 war im Gebäude die Berufsschule untergebracht. Ab 1961 diente es als Obdachlosenasyl, musste aber 2003 Infolge eines Brandes im Obergeschoß geräumt werden. 2006 wurde das Haus grundlegend saniert und renoviert und zu einem kulturellen Treffpunkt umgebaut.
- Web-Seite des Frankenthaler Kunsthauses
- Jakob Kapper: die Zuckerfabrik Frankenthal 1843-1943
Kunsthaus Frankenthal
Tel: 06233 3 27 07 71
Uschi Freymeyer Atelier art & more
Tel: 06233 17 16 345 oder 0176 61 24 79 85
Nächste VRN-Haltestelle: Frankenthal, Jahrplatz und Albrecht Dürer Ring
VRN-Fahrplanauskunft
Täglich außer Mittwoch, 14:00 – 18:00 Uhr, Donnerstag bis 20:00 Uhr
Atelier art & more von Uschi Freymeyer, Donnerstag und Freitag von 9 – 12 Uhr sowie nach Vereinbarung