Der aus zwei Teilen (Klärhalle und Pumpenhaus) bestehende langgestreckte Backsteinbau erinnert mit Materialwahl, Stufengiebel, großem Rundfenster, Friese und Blendfelder an Sakralarchitektur der norddeutschen Backsteingotik. Die Besonderheit des Kulturdenkmals ist die komplett erhaltene technische Innenausstattung von 1903. Die Pumpen (u.a. von der Firma Sulzer, Ludwigshafen) und Maschinen könnten trotz langjähriger Stilllegung wieder in Betrieb genommen werden.
Der straßenseitige Trakt enthielt die Klärbecken, belüftet durch einen Dachreiter und heute überdeckt. Hier befindet sich nun der Wohn- und Essbereich mit Küche. Im rückwärtige Teil steht die technische Ausstattung (Pumpen, Ofen, Maschinen). Dieser Bereich ist mit einer zusätzlichen Galerie zum Arbeitsraum mit Atelier umgebaut worden. Das Untergeschoss, von dem der zugemauerte Hauptkanal einst abzweigte, bietet genügen Aufstellungsfläche für Exponate. In den großzügigen Räumen beeindruckt vor allem das Stahlfachwerk der Dachkonstruktion und die lichtgefluteten großen Fenster.
Der grobe Schmutz im Brauchwasser wurde im Pump- und Hebewerk zunächst durch Absatzbecken und per Hand mit dem Rechen entfernt. Große Pumpen beförderten dann die Abwässer auf das Niveau des Hauptsammelkanals, von wo sie in den Rhein flossen.
Wohnung, Atelier, Ausstellungsraum
Das 1903 nach Plänen des Stadtbaudirektors Richard Perrey entstandene Abwasserpumpwerk mit Kläranlage entsorgte die Abwässer der Mannheimer Stadtteile Neckarau und Schwetzingerstadt. Die Abwassertechnik der Stadt Mannheim war um 1900 auf dem modernsten Stand der Technik und vorbildlich für vergleichbare Kommunen. Nach Stilllegung im Jahre 1986 wurden für das Gebäude diverse Nutzungskonzepte erarbeitet. Im Jahre 2001 erwarb der Künstler Dietmar Brixy das Gebäude von der Stadt Mannheim und baute es zu seinem Privathaus um.
Pumpenhaus und Klärhalle
- Monika Ryll: Der Tag des offenen Denkmals in Mannheim. Eine Rückschau auf das Jahr 1998, in: Badische Heimat, 1999, H. 2.
- Wohnen im Baudenkmal: Hausbesuch bei Dietmar Brixy im Neckarauer Pumpwerk, in: Meier Spezial - Einrichten und Wohnen, 2004 H. 1
- Industriekathedrale zum Wohnen. Pump- und Hebewerk Neckarau, in: Denkmalstiftung Baden-Württemberg, 2004 H. 2
- Ulrich Gräf: Von der Friedhofskapelle zum Alten Pumpwerk. Denkmalschutzpreis der Württemberger Hypo 2004, in: Schwäbische Heimat 2005, H. 1
- Denkmalschutzpreis der Württemberger Hypo 2004, in: Denkmalpflege in Baden-Württemberg. Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege, 2005, H. 1
- Collin Klostermeier: Saubere Sache. Umnutzung des Alten Pump- und Hebewerks in Mannheim-Neckarau, in: Bauhandwerk, 2005, 1-2
The elongated brick building, consisting of two parts (sewage treatment hall and pump house), reminds with its choice of materials, stepped gables, large round window, friezes and glare fields of sacred architecture of the North German brick Gothic. The special feature of the cultural monument is the completely preserved technical interior equipment from 1903, which could be put back into operation despite many years of decommissioning. The street-side wing contained the clarification tanks, ventilated by a ridge turret and today covered. Here is now the living and dining area with kitchen. The technical equipment (pumps, oven, machines) is located in the rear part. This area has been converted with an additional gallery into a working room with a studio. The basement, from which the walled main canal once branched off, offers sufficient space for exhibits. In the spacious rooms, the steel framework of the roof construction and the light-flooded large windows are particularly impressive.
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Dietmar Brixy
Aufeldstrasse 19
68199 Mannheim
Telefon: 0621 – 1 56 14 36
E-Mail. info@brixy.de
Mit dem Auto, Fahrrad oder zu Fuß: ab Haltestelle „Neckarau” (Linie 1) 500 m durch die Angelstraße, am Ende rechts 100 m in die Aufeldstraße.
Da das Abwasserpumpwerk privat genutzt wird, ist es nur nach vorheriger Terminvereinbarung zu besichtigen. Der Künstler veranstaltet in regelmäßigen Abständen Vernissagen, bei denen Gelegenheit zur Einblicknahme in die Haupträume besteht.