Fährt man am Ortseingang von Limburgerhof in die Speyerer Straße, sticht auf der rechten Seite der Schriftzug „Capitol“ sofort ins Auge. Das 70 Jahre alte Kino bietet Film- und Kulturveranstaltungen im Ambiente der 50er Jahre.
Im Foyer werden die Besucher vom Charme der 50er Jahre empfangen. In Schaukästen erzählen Fotos und Filmplakate von alten und neuen Zeiten und an der Decke funkeln Lüster im Stil der 50er Jahre. Die Einrichtung ist teilweise im Originalzustand erhalten. Im Kinosaal kann auf bequemen roten Plüschsesseln mit viel Beinfreiheit Platz genommen werden - 274 Sitze, die ersten Reihen in original Bestuhlung, die noch der Ansicht dienen.
Die digitale Kinotechnik in 4 K-Qualität und die Soundanlage sind allerdings neue Technik und sorgen für ein gelungenes Film- und Klangerlebnis.
Susanne Deickert und Dieter Janneck sind Betreiber und Filmvorführer in einem. In 2014 kauften sie das marode Kino der Erbin Gerhard Wolfs ab, sanierten und modernisierten es aufwendig, rein mit privaten Mitteln. Technisch wurde der Kinobetrieb auf den neuesten Stand gebracht. Dabei legte nicht nur die Denkmalschutzbehörde sondern auch die neuen Besitzer großen Wert auf dem optischen Erhalt des alten Kinoambientes.
Das Filmprogramm bietet neben aktuellen Filmen eine regelmäßige anspruchsvolle Filmauswahl zu unterschiedlichen Themen. Zudem werden regelmäßigSonderveranstaltungen mit Schwerpunkt-Themen angeboten. Große Resonanz findet auch das monatlich an zwei Tagen stattfindende Frauenkino.
Seit 2015 erhält das Kino jährlich einen Kinoprogrammpreis des Landes Rheinland-Pfalz für seine anspruchsvolle Filmauswahl. KinoVino – dem Abend mit Film und Weinprobe – haben hier ihren Platz.
Kino
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Ein Bebauungsplan mit der Vorgabe eines Lichtspielhauses in der Speyerer Straße war der Auslöser für Gerhard Wolf, seine Filmleidenschaft zum Zweitberuf zu machen – denn eigentlich ist er Winzer in Großkarlbach. Er erwirbt das Areal und startet das Kinoprojekt im Dezember 1954 mit dem Film „Professor Sauerbruch – das war sein Leben“. Von Anfang an mit dabei ist Gertrud Tuschner, unermüdliche Mitarbeiterin und Kartenverkäuferin.
56 Jahre lang behauptet sich das Lichtspielhaus gegenüber dem Konkurrenzdruck von Multiplex-Kinos. Gerhard Wolf legt den Schwerpunkt auf anspruchsvolle Filme und damit erreicht das Capitol langsam aber sicher Kultstatus. Besucher kommen aus Nah und Fern und schätzen Flair und Atmosphäre. Viele Einrichtungsgegenstände aus der Anfangszeit bleiben erhalten und machen heute den besonderen Reiz aus, so z.B. das Wandbild an der Frontseite, der Capitol-Schriftzug oder die Lampen im Kinosaal. Von den ursprünglichen 513 Sitzplätzen sind 280 übrig geblieben, dadurch konnten breitere Sessel eingebaut und die Beinfreiheit erweitert werden. 2010 verstirbt Inhaber Gerhard Wolf mit 85 Jahren. Das Kino wird in seiner Tradition von Thomas Sauer weitergeführt.
2014 wird das Kino von Gerhard Wolfs Tochter an Susanne Deickert und Dieter Janneck verkauft. Das Ehepaar investiert über eine halbe Million Euro in das Kino, um es - in Absprache mit dem Denkmalschutz - baurechtlich und sicherheitstechnisch auf einen aktuellen Stand zu bringen; ohne dabei den Stil des 50er Jahre Kinos zu verändern.
- Gertrud Tuschner
- Rheinpfalz-Artikel vom 29.12.2001, 27.07.2005 und 02.06.2010
Susanne Deickert & Dieter Janneck
Tel.: 06236 8388
Mail: kontakt@capitol-limburgerhof.com
Nächste Haltestelle: ca. 300 m zum S-Bahnhof Limburgerhof
VRN-Fahrplanauskunft
Bitte auf der Website entnehmen:
www.capitol-limburgerhof.com