Bericht zur Eröffnung am 19. 3. 2019 in der der Stadtbücherei Heidelberg
Beate Frauenschuh von der Stadtbücherei Heidelberg begrüßte die zahlreichen Gäste, darunter auch viele der in der Ausstellung vertretenen Fotografinnen und Fotografen.
Vom ausrichtenden Verein Rhein-Neckar-Industriekultur zeigte sich der Organisator der Fotoaustellung, Günter Leischner, erfreut, dass dem Verein mit der Stadtbücherei Heidelberg, nach Technoseum und Reisemarkt in Mannheim nun ein weiterer Ausstellungsort in der Region ermöglicht wurde und dankte Frau Frauenschuh und ihrem Team herzlich für die sehr gute Zusammenarbeit.
Der Verein Rhein-Neckar-Industriekultur hat es sich, neben vielen örtlichen Veranstaltungen wie Vorträgen, Ausstellungen, Besichtigungen, zur Aufgabe gemacht, die Industriekultur der Metropolregion einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen.
Bergheim als alter Industriestandort
Leischner war es daher ein besonderes Anliegen, auf die zahlreichen Objekte der Industriekultur gerade im Heidelberger Stadtteil Bergheim hinzuweisen, deren einzelne Beschreibungen bereits Bestandteil der Datei auf der Homepage des Vereins (www.rhein-neckar-industriekultur.de) sind, wie beispielsweise ehemaliger Schlachthof, E-Werk, Schlossquellbrauerei, Landfried Zigarrenfabrik, Zigarrenfabrik Liebhold, Zigarrenfabrik Meier.
Er wies aber darauf hin, dass noch viel mehr große und kleine Firmen in Bergheim ansässig waren. Stellvertretend nannte er die Cementfabrik am Neckar (wo heute das Restaurant »Bootshaus« ist), die Heidelberger Druckmaschinen mit ihrem Forschungs- und Entwicklungszentrum, das Alte Hallenbad, die bis 1982 existierende Glockengießerei, die Zigarrenfabrik Hochherr, später von Betty Barkley genutzt, zwei weitere Brauereien und im Bereich des Bismarckplatzes den ehemaligen Winterhafen.
Außerdem befanden sich an der Stelle, wo heute die Stadtbücherei steht, früher die Gleisanlagen des alten Bahnhofs. Eine kleine Gedenkstätte erinnert heute an das »Gleis 1«, von dem aus Deportationen u.a. nach Gurs starteten. Die letztgenannten Objekte sind bisher noch nicht auf der Homepage des Vereins beschrieben und Leischner lud interessierte Heidelberger ein, mitzuhelfen, diese Lücken zu schließen.
Mit sichtlichem Stolz wies er zudem darauf hin, dass der Verein kürzlich für diese umfassende Arbeit vom Mannheimer Architektur- und Bauarchiv mit dem »Mannheimer Stein« ausgezeichnet wurde.
Wie die Ausstellung entstanden ist
Zu der nun in Heidelberg gezeigten Fotoausstellung kam es durch eine Projektgruppe des Vereins. Dieses Team lud im Frühjahr 2018 zahlreiche Fotografinnen und Fotografen ein, sich für dieses Projekt zu bewerben. Neben neun gesetzten Fotografen bewarben sich 35 weitere Personen, aus denen 10 Teilnehmer ausgelost wurden. Alle Teilnehmer erhielten dann die Möglichkeit bis zu fünf Fotografien einzusenden. Aus den so eingesandten 88 Bildern wählte dann eine Jury 59 Werke aus, die nun in der Ausstellung zu sehen sind. Aus Platzgründen können in Heidelberg leider nur 54 teils großformatige Bilder ausgestellt werden.
Einführung durch Annika Wind
Die Kulturjournalistin Annika Wind spannte dann in Ihrer Besprechung der Ausstellung einen weiten Bogen der industriellen Entwicklung der Region, deren hervorragende Lage an zwei bedeutenden Wasserstraßen, nämlich Rhein und Neckar, ideale Voraussetzungen bot. Diese günstige Verkehrsanbindung beflügelte seinerzeit die Ansiedlung zahlreicher Industrien und führte zu drastischen Bevölkerungszunahmen, nicht zuletzt auch aus anderen Ländern. Dies zeigt durchaus auch Parallelen in die heutige Zeit.
Annika Wind machte die Besucher dann mit dem Ergebnis des Projektes näher bekannt und zeigte so mit Ihren Ausführungen auf, wie ganz unterschiedliche Fotografinnen und Fotografen sich dem Thema »Wassertürme und Wasserwege in der Metropolregion« genähert haben.
Die Ausstellung ist zu den üblichen Öffnungszeiten noch bis 27. April 2019 in den Räumen der Stadtbücherei Heidelberg, Poststraße 15, zu sehen.