Stadtgeschichte: Der Verein Rhein-Neckar-Industriekultur bietet am 18. August eine zweistündige Führung durch Weinheims Industriegeschichte an / Nur mit Anmeldung
Weinheim. Warum gibt es in Weinheim eigentlich einen Wasserturm und was ist unter der „Kolonie“ in der Nordstadt zu verstehen? Viele Daten und viel Interessantes rankt sich um Weinheims Industriegeschichte – so viel, dass der Verein Rhein-Neckar-Industriekultur am Sonntag, 18. August, einen rund zweistündigen Spaziergang durch Weinheims Industriegeschichte anbietet. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Hauptbahnhof; allerdings nur für angemeldete Teilnehmer. Anmeldungen sind nur auf der Homepage rhein-neckar-industriekultur.de (im Terminkalender die Veranstaltung „Die großen Marken“ anklicken) möglich.
Wie groß das Interesse an Wissen über Weinheims Industriegeschichte ist, konnte der Verein Industriekultur bereits von vier Jahren feststellen. Damals kamen rund 100 Teilnehmer, was die Konzentration sehr erschwerte. Diesmal soll die Teilnehmerzahl auf maximal 50 beschränkt werden.
Wasserkraft und Holz
Wichtige Grundfaktoren für eine gedeihliche Entwicklung der Wirtschaft und ihrer Unternehmen in früheren Jahrhunderten waren in Weinheim unter anderem die Wasserkraft, Holz als wichtiger Rohstoff fruchtbare landwirtschaftliche Böden und Weinheims gute Lage an der Bergstraße und als Pforte ins Weschnitztal und damit zum vorderen Odenwald. Die Teilnehmer der Führung werden erfahren, welche Rolle die Eisenbahn spielte und wie Unternehmen wie Freudenberg sich durch Expansion von der Altstadt in die Nähe des Bahnhofs verlegten.
Vom Hotel zum Polizeirevier
Man wird einiges erfahren über das Hotel Prinz Wilhelm (heute Polizeigebäude), wird hören, dass 1910 auf dem Gelände beim Bahnhof 500 Werkzeugmaschinen der noch viel früher entstandenen Badenia jährlich 4500 Tonnen Eisen verarbeiteten. Wer weiß noch, dass es in Weinheim die Gewehrschäftefabrik Julius Friedrich, gegründet 1879, gab, die jährlich bis zu 3000 Nussbaumstämme für ihre Produktion benötigte. Auch die Nudelfabrik Kleh & Henk, die Lederwerke Hirsch, natürlich 3 Glocken oder die Gummifabrik Weisbrod & Seifert gehören zur reichen Industriegeschichte der Zweiburgenstadt.
Bei den dritten „Tagen der Industriekultur“ wird diese Historie unter dem Titel „Die großen Marken“ am 18. August wieder in Erinnerung gerufen. dra