Auf der Friesenheimer Insel, zwischen Industriegebiet, Altrhein und Neckar, liegt versteckt ein sehenswerter Ort: Mannheims erstes Klärwerk; ein unter Denkmalschutz stehendes Bauwerkensemble. Zum Abschluss der „3.Tage der Industriekultur“ kamen zahlreiche Gäste.
Einweihung einer kunstvoll gestalteten, schützenden Überdachung
Los ging's vor dem ehemaligen Klärwerksmeisterhaus. Die schöne Holztür dieses Gebäudes ist den Einflüssen von Wind und Wetter ausgesetzt und daher in ihrem historischen Erhalt bedroht. Einige Aktive des Vereins RNIK hatten eine Idee: Brombeeren und Zwetschgen wurden auf dem Gelände gesammelt, leckere Marmeladen gekocht und diese bei Veranstaltungen verkauft. So kamen 400 Euro als Spende für ein schützendes Dach zusammen. Künstler Rüdiger Krenkel schildert wie er eine filigrane Metallüberdachung plante und mit handwerklichem und künstlerischem Können herstellte. Dafür gab es sehr viel Beifall. Die Aktion macht auch darauf aufmerksam, dass es für den Bestand des Alten Klärwerks Unterstützung braucht.
Dreiklang aus Denkmal, Kunst und Natur
Fasziniert waren die Teilnehmer von der einzigartigen Vielfalt und der Schönheit der Natur, die Lebensraum z.B. für bunt schillernde Libellen, Wasserschnecken, Frösche, Schmetterlinge, Wechselkröten bietet. Ein Reiher lässt sich von der Gruppe nicht stören.
Rüdiger Krenkel führt die 6 Becken entlang und erklärt die Funktion der Abwassertechnik und der Schwemmkanalisation, zeigt alte Handwerksgeräte, die für die Reinigung der Becken genutzt wurden. Beim Kleinen Pumpenhaus, dem Wasserturm und im Großen Pumpenhaus bestaunen die Teilnehmer die auf Baumeister Richard Perrey zurückgehende Backsteinarchitektur, mit Türmchen und grün glasierten Dachziegeln.
Rüdiger Krenkel, Bildhauer und Plastiker, lebt mit seiner Partnerin Elke seit 12 Jahren auf dem Gelände. Sie pflegen und hegen mit großem Engagement das gesamte Anwesen und sind auch heute unsere Gastgeber. Die beeindruckenden Skulpturen aus Holz, Stein und Stahl des Künstlers entstehen im Freien oder an den Arbeitsflächen im großen Pumpenhaus. Sie sind auf dem gesamten Gelände zu entdecken und erzeugen im Zusammenspiel mit den denkmalgeschützten Gebäuden und der Natur eine einmalige Atmosphäre.
Beim gemütlichen Zusammensitzen und Gesprächen klingt die Veranstaltung aus.
Renate Weindorf, Fotos Barbara Ritter