Birkel Teigwaren

Franzosenstr. 9
68169 Mannheim

„Jede Nudel hat ihren Anfang im Mannheimer Industriehafen“ – so ein Spruch des früheren Mannheimer Oberbürgermeisters Gerhard Widder (1983-2007).

Nudeln werden schon seit Ende der 1920er Jahre  am Industriehafen hergestellt. Zunächst im Teigwarenwerk der genossenschaftlichen GEG in der Friesenheimer Str. 14, seit 1974/1975  im angrenzenden Grundstück in der Franzosenstrasse 9.

Nutzung (ursprünglich)

Produktion von Teigwaren

Nutzung (derzeit)

Produktion von Teigwaren

Geschichte

Mitte der 1970er-Jahre

verlagert die GEG (später co op Hapro) ihre Teigwaren- und Paniermehlproduktion auf das Nachbargrundstück.

1975/76

schließt sich co op Hapro mit mehreren Nudelbetrieben – Fa. Grieb aus Gießen, Fa. Distelkamp aus Gütersloh, Fa. Novetta aus
Berlin – unter dem Namen TAG  (heißt wahrscheinlich Teigwaren Aktiengesellschaft) am Mannheimer Industriehafen zusammen.

Fabrikhallen, Silo, Büros und Kantine werden neu gebaut. Der monumentale Schornstein und das Kesselhaus aus den 1930er Jahren sowie Papierfabrik und Druckerei aus den 1960er Jahren vom Nachbargrundstück der GEG werden Teil des neuen Betriebs.

1977/78

beginnt die Nudelherstellung mit über 200 Beschäftigten. Die Produktion ist überwiegend für co op-Läden bestimmt. Es gibt keine Markennamen.
Technische Schwierigkeiten führen aber schon 1980 zum Ende der TAG und zur Übernahme durch den schwäbischen Eiernudelhersteller BIRKEL aus Endersbach.
Die Gründerfamilie von Balthasar Stephan Birkel hat im Schwäbischen eine über 100 Jahre alte Tradition.
1896 eröffnet Birkel in Schorndorf die erste Nudelfabrik und firmiert bald erfolgreich unter Schwaben-Nudel-Werke B. Birkel Söhne.

Der sog. Flüssigei-Skandal Mitte der 1980er Jahre führt letztendlich 1990 zum Verkauf an DANONE, einem der der ganz großen internationalen Lebensmittelkonzerne mit Sitz in Paris.

2000

erfolgt die Fusion von BIRKEL mit dem Weinheimer Familienbetrieb 3GLOCKEN (objekte/3-glocken-center-in-ehem-nudelfabrik-hensel). Damit entsteht in Nordbaden um die Jahrtausendwende Deutschlands größter Teigwarenhersteller.

2006

schließt BIRKEL das Weinheimer Werk. Produktion, Zentrale und MitarbeiterInnen gehen in den Mannheimer Industriehafen. Hier wird auch der Firmensitz angesiedelt. Aber schon 2007 kauft der spanische Konzern EBRO FOODS (bis 2004 Südzucker) die Birkel Teigwaren GmbH, die mittlerweile in Deutschland über einen Marktanteil von 18 % verfügt.

2014

Nach einem Intermezzo des Sitzes der Zentrale in Hamburg – die Produktion bleibt in Mannheim – übernimmt 2014 die italienische NEWLAT GmbH (Nudeln, Backwaren und Molkereiprodukte) den baden-württembergischen Nudelmacher. Sitz des Unternehmens bleibt nach wie vor der Mannheimer Industriehafen. Bis heute ist Birkel die bekannteste deutsche Nudelmarke mit der ganzen Palette von Nudeln aus Hartweizen- oder Weichweizengries. Zurzeit gibt es bei einem Umsatz von 84 Mio. € etwa 140 Beschäftigte.
Sitz der NEWLAT Gruppe ist seit einigen Jahren das Schweizer Paradiso im Bezirk Lugano.

Eigentümer
Birkel Teigwaren GmbH
Architekt
unbekannt
Bauzeit / Umbauten
1970er Jahre
Denkmalschutz
Nein
Kontakt

Newlat GmbH
Franzosenstraße 9
68169 Mannheim

Telefon 0621 / 32 35 – 0
www.newlat.de
info@birkel.de

Barrierefrei
Nein
Autor*in
Hilde Seibert
Letzte Änderung

Quelle: www.rhein-neckar-industriekultur.de/objekte/birkel-teigwaren