Das alte „Elektrizitätswerk im Zentralgüterbahnhof Mannheim” ist technikgeschichtlich ein bedeutsames Gebäude aus dem Jahr 1894. Mit drei Dampfmaschinen erzeugte man hier Gleichstrom für die Beleuchtung und den Betrieb von Kranen im Hafen – sechs Jahre bevor mit dem E-Werk am Industriehafen die öffentliche Stromversorgung in Mannheim Einzug hielt.
Das Bauwerk erstreckt sich in unmittelbarer Nähe der Teufelsbrücke an der Verlängerten Jungbuschstraße 3. Es ist ein gut gepflegtes Industriegebäude aus gelben Ziegeln, abgesetzt mit roten Klinkern und hohen, weiß gestrichenen Sprossenfenstern. Es liegt etwas erhöht, wie viele der Gebäude im Handelshafen. Das eingeschossige Bauwerk mit flach geneigtem Dach ist mit 9 Fensterachsen symmetrisch konzipiert. Der mittlere Bau mit drei Fensterachsen ist zweigeschossig. Rechts sind im Laufe der Zeit Anbauten hinzugekommen.
Als Elektrizitätswerk fungierte das Gebäude allerdings nur wenige Jahre. Es wurde schon 1902 nach Inbetriebnahme eines Drehstromwerks in der Nähe der Fabrikstation zu einem Umformerwerk umgebaut. Erfreulich ist, dass der Hafen auch aktuell auf eine Selbstversorgung mit elektrischem Strom über seine zahlreichen Photovoltaik-Anlagen setzt.
Seit vielen Jahren ist das Gebäude nun die Werkstatt der Hafengesellschaft. Die Einfahrt und auch der Eingang befinden sich am Linken Ufer des Verbindungskanals. Auch hier ist zu erkennen, dass das Gebäude im Laufe von 120 Jahren viele Erweiterungen erfahren hat. Im Inneren ist von dem ehemaligen Stromwerk nichts mehr zu erkennen.
Um 1990 waren hier ca. 50 Beschäftigte, darunter Schlosser, Maler, Schreiner und Zimmerleute. Inzwischen sind es überwiegend Betriebsmechaniker und Elektriker, die sich um die Anlagen im Hafen kümmern. Das Gebäude wurde 2012 renoviert und in freundlichen Farben gestrichen, genau in der Farbgestaltung des gesamten Handelshafens: weiß mit kräftigen Farbakzenten in rot, blau und gelb.
Elektrizitätswerk
Werkstatt der Hafengesellschaft