Arbeiten und Wohnen in der Neckarstadt-West
Der Startpunkt dieses Rundgangs durch die Neckarstadt war wiederum das Marchivum am Archivplatz. Dr. Schenk vom Stadtarchiv führte fachkundig kurz in die Geschichte dieses Gebäudes, ein ehemaliger Hochbunker und allgemein der Neckarstadt ein. Sie feiert dieses Jahr ihr 150 jähriges Stadtteiljubiläum. Aus dem Friedrich-Walter-Saal im 6.Stock des Marchivums hatten die Teilnehmer einen guten Überblick über die Neckarstadt (Bild Nr. 4).
Die diakonische Lutherkirche war der nächste Anlaufpunkt. Ihre interessante Geschichte, heutige Funktion und zukünftige Herausforderungen wurden erläutert. Es ging weiter zur Langstraße und Alphornstraße mit Ausführungen zur Bopp & Reuter Historie, Werksgründung vor Ort und soziale Errungenschaften der damals dort Beschäftigten. Bei der ehemaligen Volksküche wurde aber auch auf die teilweise prekären Arbeits- und Lebensbedingungen der Mehrzahl der Arbeiter zur Zeit des industriellen Aufschwungs eingegangen.
Das Zentrum der Neckarstadt-West, der benachbarte Neumarkt war die nächste Station. Vorgestellt wurden der Kulturkiosk, früher von Richard Perrey entworfenes Klohäuschen und der Penny Markt, vormals eine Kaufhaus Kander Filiale. Zudem wurde an dieser Stelle auf die aktuelle Stadtteilentwicklung eingegangen. Weiter ging es auf der Mittelstraße, der Hauptverkehrsachse in Richtung Alter Messplatz. Die beeindruckenden Häuserfassaden mit ihren verschiedenen Stilelementen, das Alte Volksbad mit Begehung, das ehemalige Lichtspielhaus Müllerle, die Bernhard-Kahn-Bücherei und das Mannheimer Farbenhaus („Farben-Metzger“) und das Café Mohrenköpfle waren die Höhepunkte auf diesem Weg. Aber auch über den Wandel des Einzelhandels in den 60-/70-er Jahren wurde berichtet. Selbst auf Details, wie die gusseisernen Säulen, Pilaster an den Ladeneingängen aus der Eisengießerei Carl Flink wurde aufmerksam gemacht.
Mit dem Capitol, dem Laurentiusblock und der Besichtigung der Buchbinderei Schrimpf an der Waldhofstraße als ältestem Handwerksbetrieb im Stadtteil endete dieser für alle Beteiligten interessante Rundgang.
Claus Kilpert