Die Mosbacher Baufirma „Lintz & Hinninger“ hat sich um die Industrialisierung des heutigen Neckar-Odenwald-Kreises vor allem dadurch verdient gemacht, dass sie in der Nachkriegszeit mit der Ausführung zahlreicher Straßenbauprojekte in den damaligen Kreisen Buchen und Mosbach beauftragt war und somit einen wichtigen Beitrag zur infrastrukturellen Erschließung des badischen Hinterlands leistete.
Das Unternehmen wurde 1919 von Philipp Lintz und Adam Hinninger in Obrigheim gegründet, verlegte seinen Sitz aber schnell in die Kreisstadt Mosbach. Nach seiner Gründung war die Baufirma zunächst vor allem im Wohnungsbau tätig. Nach dem Tod von Philipp Lintz ging das Unternehmen 1957 an seine Tochter Bertl – der ursprünglich vorgesehene Nachfolger Sohn Ingenieur Karl Lintz war im Zweiten Weltkrieg gefallen – über und wurde von nun an für mehrere Jahrzehnte – für die Baubranche unüblich – von einer Frau geleitet. Unter ihrer Ägide trieb das Unternehmen, das in den 1970er Jahren fast 300 Mitarbeiter beschäftigte, die Mechanisierung voran.
Bertl Bormann-Lintz starb 2002 ohne Erben und vermachte ihr Vermögen an eine Stiftung, die sich um Belange Älterer kümmert. Das ehemalige Betriebsgelände an der Mosbacher Bleichstraße wurde in der Folgezeit mit Seniorenwohnungen bebaut.
Für das Bauunternehmen wurde zu Beginn des neuen Jahrtausends ein neuer Firmensitz in Mosbach in der Straße Am Eisweiher eingerichtet. Dabei wurden am Rande des Betriebsgeländes eine Reihe von historischen Baumaschinen der Firma aufgestellt. Diese wurden so positioniert, dass sie von der vorbeiführenden Straße gut sichtbar sind. Dabei handelt es sich um:
- einen wohl in den 1950er Jahren gefertigten Seilbagger aus der Produktion der Maschinenfabrik „O & K“ (Ortenstein und Koppel)
- eine Planierraupe eines unbekannten Herstellers
- eine Kaelbe-Straßenwalze
- sowie eine kleinere Walze
- Bertl Bormann-Lintz, Philipp Lintz, in: Unser Land 1996, S. 255-257.
- Rhein-Neckar-Zeitung – Ausgabe Mosbach, 15. Mai 2019.
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