Elektrizitätswerk Mosbach

Leuchtturm oder Burg? „Elektrizitätswerk“ steht in großen Fraktur-Lettern auf dem dunkelroten Sandsteinmauerwerk. Als das Werk 1900 gebaut wurde, führten vom Turm aus Freileitungen über den Fluss hinweg in die Mosbacher Innenstadt und haben zunächst Straßenlaternen bedient.

Das Gebäude ist 1989/1990 mit einem modernen Anbau versehen worden und wird als Geschäftsstelle der Stadtwerke Mosbach benutzt. Heute stellen kein Freileitungen mehr die Verbindung zur Stadt her, die um ihren mittelalterlichen Kern etliche interessante Industrie- und Zweckbauten aufweist. (Z.B. die Alte Mälzerei) Im Mosbacher Jahrheft 2006 ist das Gebäude beschrieben: "Das Mosbacher Elektrizitätswerk ist ein anschauliches Beispiel für Industriearchitektur des auslaufenden 19. Jahrhunderts.

Dem Zeitgeist entsprechend versuchte man, die neue Technik in Herrschaftsbezogene, repräsentative Architekturformen aus dem Kirchlichen (Kloster) oder weltlichen Bereich (Burg, Schloss) zu kleiden. Der Betrachter sollte die Funktion des Gebäudes nicht sofort erkennen. Der burgähnliche Charakter unterstreicht die trutzige Außenfassade mit dem Rustikamauerwerk und dem Turm."

Nutzung (ursprünglich)

Elektrizitätswerk

Nutzung (derzeit)

Büros der Stadtwerke Mosbach

Geschichte

1891-1896: Die Stadt Mosbach beteiligt sich erstmals an einem Wasserkraftwerk am Neckar bei Neckarzimmern. Die gewonnene Energie wird nach Mosbach übertragen und vornehmlich in Gewerbebetrieben und bei der Beleuchtung verwendet.

Ab 1897: In Mosbach beginnt die Diskussion über die Einführung der Elektrizität. Vor allem bei der Frage über Sinn oder Unsinn elektrischer Straßenlaternen scheiden sich die Geister.

1898: Die Stadt Mosbach einigt sich mit der „Gesellschaft für elektrische Industrie“ auf einen Versorgungsvertrag mit Elektrizität.

1899/1900: Bau des ersten Mosbacher Elektrizitätswerks; Baukosten: 225.000 Reichsmark; 21.07.1900: Feierliche Eröffnung des ersten Mosbacher Elektrizitätswerks

1908: Die Elektrizitätswerke Körting kaufen das Mosbacher Werk zum Preis von 175.000 Reichsmark.

1919: Die Stadt Mosbach kauft das Werk als Vermittler für den Landkreis zurück.

1920 geht das Werk wieder in den Besitz der Stadt Mosbach über.

Quellen:

Firmengeschichte auf der Homepage der Stadtwerke Mosbach: www.swm-online.de

Eigentümer
Stadt Mosbach
Erbauer
Stadt Mosbach
Bauzeit / Umbauten
1899-1900; 1989/1990
Autor*in
Barbara Ritter
Objektnummer
56
Adresse
Am Henschelberg 6
74821 Mosbach
Geo
49.35454, 9.143302
Kontakt

Stadtwerke Mosbach GmbH
Fon: (06261) 8905-0
Fax: (06261) 8905-20

E-Mail: info@swm-online.de

Zufahrt

Vom Bahnhof Mosbach (Baden) sind es ca. 10 Minuten Fußweg.
VRN-Fahrplanauskunft

Öffnungszeiten

MO – DO: 8 – 17 Uhr, FR 8 – 12:30 Uhr

Denkmalschutz
Ja
Barrierefrei
Nein