Port 25, der „Raum für Gegenwartskunst“ liegt am Ufer des Verbindungskanals, im Stadtteil Jungbusch in der Hafenstraße 25. Seit Sommer 2015 ist diese Galerie eröffnet. Sie bietet wechselnde Ausstellungen, Führungen, Vorträge und Symposien. Außerdem lockt dort die „Bar & Deli St. James“, eine Gastronomie nach New Yorker Vorbild, zum Verweilen, im Sommer auch auf der Terrasse am Hafenrand.
Dass das Gebäude – zumindest Teile davon – eine längere Geschichte hat, erkennt man leicht an den beiden Giebelfronten aus altem gelbem Backsteinmauerwerk mit Sandsteinsockel. Die Fenster und Türen dieser historischen Fassaden sind mit zeitgenössischen Ziegeln zugemauert. Die Dachpartie und die Längsseiten bestehen dagegen aus dunkelrot durchgefärbtem raugeschaltem Sichtbeton. Dieser Spezialbeton wurde von der Firma TBS-Transportbeton auf der anderen Seite des Verbindungskanals geliefert.
Auch im Inneren dominiert hellgrauer Sichtbeton, dessen hölzerne Schalbretter sich deutlich auf der Oberfläche abbilden. Die Galerie hat rund 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Im Inneren ist nichts mehr von den denkmalgeschützten Fassaden erkennbar. Die offene Dachkonstruktion aus wuchtigen Beton-„Balken“ erinnert an alte industrielle Lagerhallen.
Der Bau von Port 25 harmoniert glänzend mit dem benachbarten Neubau des Kreativwirtschaftszentrums „C-Hub“, das im gleichen Zug (2013-2015) als ein städtisches Projekt geplant und errichtet wurde. Andererseits hat es durch die Backsteinfassade und die Dachform starke Anklänge an die Kauffmannmühle. Zu dieser Mühle hat dieses Gebäude in der Tat auch einmal gehört.
Kleinverpackungshalle der Kauffmannmühle
Galerie für Gegenwartskunst
Vor seinem Umbau war es als „Yaman-Gebäude“ bekannt, „Yaman“ heißt „ungeheuerlich“. Aber der Name stamm wohl eher vom letzten Besitzer, dessen Name über der immer verschlossenen Tür stand: „Import Export von Geschenkartikel aller Art – Elektro- und Textilwaren“. Es handelte sich um das Lager eines türkischen Händlers im Jungbusch. Das langgestreckte Gebäude stand ziemlich heruntergekommen zwischen einer trostlosen Brachfläche rechts und dem 50er Jahre-Geschäftshaus der Firma Durferrit links, getrennt durch einen Hof. Dem „Yaman-Gebäude“ war deutlich anzusehen, dass es auf der rechten Seite zum Silo hin eigentlich amputiert war.
Die Brache, die sich mit Sträuchern und Schutt auf einem Sandsteinsockel ausbreitete, war 1983 durch den Abriss von prächtigen alten Lagerhallen entstanden. Diese Hallen hatten ein Jahr zuvor einen heftigen Brand überlebt, der im Inneren alles zerstörte. Die Fassaden waren dagegen stabil geblieben. Trotzdem wurden sie abgerissen.
Diese Lagerhallen sowie das direkt angrenzende Gebäude der Hafenstraße Nr. 25 gehörten zur denkmalgeschützten Kauffmannmühle. Hier wurden bis 1960 die Kleinpackungen von dem berühmten Rheingold-Mehl befüllt und verkaufsfertig gemacht. Danach war die Mühle stillgelegt worden.
Die Gründung der Mühle geht auf das Jahr 1881 zurück. Damals war die Nr. 25 der Hafenstraße noch kein Bestandteil der Mühle. Noch 1909 befand sich hier ein offenes Holzlager von Heinrich und Adolf Mayer. Auf dem Stich der Mühle von 1909 ist sogar ein Pferdefuhrwerk erkennbar, das vermutlich Brennholz ausliefert. Die Mühle und ihre Silos und Lager erstrecken sich über die Hafenstraße Nr. 27 – 29 und 68 – 70 und Böckstraße 22 – 24.
- Webseite von Port 25: www.port25-mannheim.de
- Beschreibung der Kauffmannmühle insgesamt www.rhein-neckar-industriekultur.de
- Infos zum durchgefärbten Sichtbeton www.tbs-transportbeton.de
Telefon: 0621 33934397
Di. – So.: 12 – 18 Uhr, Eintritt frei