Besuch bei Heidelberg Cement – Leimen
Am Mittwoch, dem 15. März trafen sich 20 Interessierte in Leimen, bei dem 1878 gegründeten Traditionsunternehmen Heidelberg Cement. Der Unternehmensarchivar Dietmar Cramer leitete sachkundig über das Unternehmensgelände. Start war bei der Festhalle, die zusammen mit Waschanstalt, Kantine, Kindergarten, Werksbücherei, Werkswohnungen, bis hin zum Hallenschwimmbad eine umfangreiche Werksinfrastruktur bildete. Die Festhalle wird auch heute noch als Veranstaltungszentrum genutzt und hat nur geringe bauliche Eingriffe erfahren.
Als nächstes wurde die repräsentative Villa des Werksleiters Schott besichtigt. Dieses Gebäude, von außen erscheint es im Originalzustand, hat im Innern einige Umbaumaßnahmen erfahren und soll künftig die Unternehmensausstellung beherbergen. Die Entwürfe der damaligen Innenarchitektur sind noch vorhanden, wenngleich nicht belegbar ist, inwiefern sie auch im Detail umgesetzt wurden.
Wie viele Unternehmen im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wurden auch von HD Cement Arbeiterhäuser in unmittelbarer Nähe zum Werk für die Arbeitnehmerschaft errichtet, die über kleine Gärten zur Selbstversorgung verfügten. Die Nähe zu den Produktionsstätten war und ist nicht nur bequem, sondern auch Notwendigkeit, um bei kritischen Produktionsstadien über kurze Wege die kurzfristige Verfügbarkeit der Arbeitskräfte zu gewährleisten. Auch heute noch sind die günstigen und werksnahen Wohnungen gut nachgefragt. Bei einem Blick auf die Arbeiterhäuser fallen die Loren der Seilbahn auf, die den Kalkstein aus dem Steinbruch ins Zementwerk befördern.
Weiter ging es in das alte Verwaltungsgebäude, das zwar in weiten Teilen modernisiert wurde, aber immer noch viele schöne architektonische Details aus dem Baujahr aufweist.
Im Anschluss wurde zum Abschluss noch das im Jugendstil erbaute Hallenschwimmbad besichtigt, das lange Zeit für alle Leimener gegen einen kleinen Obolus offen stand. Erst 1973 wurde es aufgrund stark zurückgegangenen Interesses geschlossen, nachdem ein neues Hallenbad in Leimen eröffnet worden war. Im Jahr 1983 wurde es umgebaut und dient seither als Werkskantine.
Es erübrigt sich wohl der Hinweis, dass die Bauten aus Material eigener Produktion entstammen….
Fotos: Annette Schrimpf