Alter Hafenkran bei der Kurpfalzbrücke
Der Handdrehkran auf einem Sandsteinsockel gibt Rätsel auf. Denn er soll gemäß heimatgeschichtlicher Literatur 1860 von der Mannheimer Firma „Mohr & Federhaff“ gefertigt worden sein. Auch eine Stadtpunktetafel am Kran wiederholt diese Angaben. Doch 1860 gab es die Firma „Mohr & Federhaff“ noch gar nicht. Diese wurde erst 1880 gegründet, als Hermann Mohr, damals Teilhaber der Firma „Mohr, Elsaesser, Schenk“, seinen Neffen Gustav Federhaff in das Unternehmen aufnahm und dieses in eine Aktiengesellschaft umwandelte. Das Unternehmen war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Philipp Schweizer gegründet worden. Alter sowie Hersteller des Krans sind daher unklar.
1931 berichtete die „Neue Mannheimer Zeitung“, dass der Kran vor 1864 von der Firma „Johann Schweizer“ hergestellt worden sei und 2000 kg heben könne. Bis zum Jahr 1920 hätte er zudem noch ein rundes Zeltdach besessen. Ein ähnlicher Kran (mit Dach und) mit der Aufschrift 1864 (eines anderen Herstellers) findet sich in Bamberg und ein weiterer (ebenfalls mit Dach und ähnlichem Sockel) in Frankfurt-Höchst an der Mündung der Nidda.
Dennoch bleiben Zweifel, ob der Kran tatsächlich von der Firma „Schweizer“ gebaut wurde. Denn diese stellte anfänglich vor allem Waagen her und das Nachfolgeunternehmen bzw. die Firma „Mohr und Federhaff“ konzentrierten sich erst ab den 1870er Jahren auf den Bau von Kränen. 1883 wurde die Fabrik auf der Weltausstellung in Amsterdam mit einem Ehrendiplom ausgezeichnet. Und die frühen Kräne des Mannheimer Hafens wurden nicht nur von heimischen Unternehmen hergestellt. So fertigten 1868 die Firma „Schultz“ in Mainz sowie die Maschinenfabrik „Benckiser“ aus Pforzheim zwei Dampfkräne für den Mannheimer Hafen.
Kran
technisches Denkmal
- Mannheimer Journal, 24. Mai und 16. Juli 1868.
- Neue Mannheimer Zeitung, 3. Oktober 1931.