HeidelbergCement Technology Center
Im Herbst 2016 weihte HeidelbergCement sein neues Technology-Center (HTC) in Leimen ein. Es steht als moderner Kontrapunkt dem alten Verwaltungsgebäude gegenüber. In nur 15monatiger Bauzeit mit Baukosten von rund 20 Millionen Euro konnte es bereits früher als geplant bezogen werden.
Der Neubau mit einem großzügigen Vorplatz kommt ohne auffallende Verzierungen aus. Vier hohe gleichmäßige Fensterbänder, und ein zwei Stockwerke hoher Eingangsbereich kennzeichnen den Bau. Seine abgerundeten Ecken nehmen ihm die Schwere. Das Erdgeschoss ist dunkelgrau, die weiteren Stockwerke sind hell gehalten. Auf dem Dach rechts stehen die großen grünen Lettern von HeidelbergCement, angebracht auf einem Laufstall ähnlichem Zaun, der die gesamte Dachfläche begrenzt.
Die Raffinessen sind eher im Inneren versteckt: Eine "Sandwichfassade" (dreischichte Fassade aus Betonfertigteilen), und die Heizung und Kühlung des Gebäudes über "oberflächennahe Betonaktivierung", also ohne jegliche Heizkörper in den Räumen.
Etwa 240 Mitarbeiter innen und Mitarbeiter sind beim HeidelbergCement Technology Center tätig. Insgesamt arbeiten am Standort Leimen rund 550 Beschäftigte, ca. 130 in der Produktion.
Was wird geforscht?
Im HTC sind die zentralen Ingenieurs-, Forschungs- und Entwicklungs-Abteilungen des Konzerns mit den Schwerpunkten Zement, Prozesstechnologie und operative Effizienz zusammengefasst.
Bernd Scheifele, Vorstandsvorsitzender des Zementherstellers (und nach der Wahl von Trump bekannt für seine freudige Erwartung des Mauerbaus zu Mexico), nannte den „Druck auf unsere Branche“ als Grund für den Bau der neuen Büro- und Laborgebäude.
Der Druck entsteht wegen der fortgesetzten Umweltbelastung - vor allem der Ausstoß an Kohlendioxid (6% des weltweiten C02-Ausstoßes geht auf das Konto der Zementindustrie) - und ungebremsten Ressourcennutzung in umstrittenen Regionen (siehe Wikpedia https://de.wikipedia.org/wiki/HeidelbergCement#Kontroverse_T.C3.A4tigke…). Umweltschutzrichtlinien und Emissionsgrenzwerte müssen auch von den Zementwerken beachtet werden. Die Staubemission konnte durch Filter bereits drastisch gesenkt werden. Das Freisetzen des im Kalk gebundenen Kohlendioxids ist allerdings prozessbedingt und erfordert mehr als Filteranlagen.
Forschung und Entwicklung
- Rhein-Neckar-Zeitung 5. 5. 2015
- Leimenblog