Wasserturm Ladenburg
Wassertürme sind quasi die Leuchttürme des Binnenlandes. Beide aus technischen Gründen errichteten Turmarten sind als Landmarken weithin sichtbar. Wassertürme und die meist älteren Kirchtürme waren die höchsten Gebäude größerer Orte in flachen Landschaften. Der Ladenburger Wasserturm hat eine besondere Anmutung. Er steht am Rand des historischen Ortskerns und gleichzeitig am Rand des Carl-Benz-Parks mit dem bekannten Erfinder-Wohnhaus. In unverbauter Sichtweite fließt der Neckar, dessen Element das Wasser ja auch das ursprüngliche des Turmes war. Schade dass der Turm nicht bestiegen werden kann. Die Aussicht abwechselnd auf die alte Stadt und in die Flußlandschaft hätte sicher einen außergewöhnlichen Reiz.
Hier geht es zum Carl-Benz-Haus in Ladenburg.
Wasserturm
Die Stadt Ladenburg leistete sich ab 1903 eine moderne öffentliche Wasserversorgung. Von Januar bis Juni errichtete die Firma J.Grosselfinger & Cie. aus Offenburg/Mannheim die Saugleitung, 9000 m Hauptleitung, 100 Hydranten und 400 Hausanschlüsse. Den 48 m hohen Wasserturm baute die Süddeutsche Baugesellschaft für Feuerungsanlagen und Schornsteinbau aus Mannheim. Die Firma F.A.Neumann aus Eschweiler lieferte das eiserne Reservoir für den Turm. Von Heinrich Lanz Mannheim kamen eine stationäre 16PS-Dampflocomobile und von Bopp & Reuther Mannheim die Pumpen. Der Wasservorrat von 250 cbm war aufgeteilt in einen Brandvorrat von 60 und einen für den Verbrauch von 190 cbm. Außer Betrieb ging die Anlage 1991, als das Wasserwerk des Lobdengau-Wassergewinnungsverbands in Betrieb ging.
Aus einem 2001 geplanten privaten Musikmuseum ist bis 2011 nichts geworden.
- Gülck, Oliver, Stadtarchiv Ladenburg: mündliche Hinweise
- Ladenburger Wochenblatt 13. Januar 1904
- Mannheimer Morgen, Mannheim, Ausgabe Rhein-Neckar 20. 6. 2001 und 28. 7. 2001