Zuckerfabrik Frankenthal: Pförtnerhaus, Lok, Karcher-Büste
Nahe dem Verwaltungsgebäude der ehemaligen Frankenthaler Zuckerfabrik steht das 1920 gebaute große Pförtnerhaus, eine letzte Diesellokomotive der Werksbahn und die Büste es Firmengründers.
Pförtnerhaus
Ein dreigeschossiges, verputztes Gebäude mit flachem Walmdach. Das Untergeschoss hat Sandstein-Verkleidung. An einer Fassade sind an den Gebäudeecken kreisrunde, zweigeschossige Erker mit schmalen Sprossenfenstern und Sandstein-Pfeilern dazwischen. Zwischen beiden Erkern ist eine Loggia mit vier Arkaden (eine zugemauert und mit Fenster). Die Korbbögen ruhen auf Kapitellen mit Voluten in den Ecken. Darüber ist ein vom ersten Obergeschoss zugänglicher Balkon.
Die Innengestaltung lässt kaum etwas von der historischen Substanz erkennen (teilweise noch das Treppengeländer). Aus dem Treppenhaus im Hinterhaus kann man (im Winter) die Anlage der ehemaligen Werksbahn und die Arbeitersiedlung mit den quadratischen Gartenhäuern gut sehen.
Lokomotive
auf einem kurzen Gleisstück auf einer Grünanlage zwischen Zuckerfabrikstraße und Mahlastraße; OMZ 122R, gebaut 1934, Humboldt-Deutz-Motoren AG. Eine zweiachsige, normalspurige Kleinlokomotive mit Endführerstand, mechanischer Kraftübertragung und Stangenantrieb ohne Blindwelle. Leistung: 36 - 40 PS, Höchstgeschwindigkeit: 13 km/h, Gewicht: 15 t, Zugkraft: 3,2 t. Die Klotzbremse wirkt einseitig auf der Innenseite der Räder. Mit Hülsenpuffern. Ohne Luftbremseinrichtung.
Bronzebüste des Direktors der Zuckerfabrik Frankenthal, Philipp Heinrich Karcher
Unter seiner Leitung wurde die Zuckerfabrik (und Keimzelle der Südzucker AG) nicht nur eine der größten in Deutschland, sondern er schuf für seine Arbeiter Wohnungen, Pensionskassen, Schulen und einen Kindergarten. Aus Dankbarkeit stifteten ihm die Mitarbeiter zehn Jahre nach seinem frühen Tod dieses Denkmal. Die Büste ruht auf einem Marmor-Sockel und hat die Inschrift "PHILIPP KARCHER 1858 - 1894"
Pfortengebäude am Haupteingang zur Zuckerfabrik
„Kinder- und Jugendbüro Frankenthal“, Veranstaltungsräume und das städtische Kinder- und Jugendbüro
Pförtnerhaus
Im Zuge der Verlegung des Haupteingangs der Zuckerfabrik 1920 wurde das neue Pförtnerhaus gebaut. Die charakteristischen Erker waren damals noch ein Stockwerk höher und hatten Kuppeldächer. Das Gebäude ist auffallend groß, über eine zusätzliche Nutzung ist noch nichts bekannt. Nach Zerstörungen im Krieg wurde das Gebäude niedriger und rein zweckmäßig aufgebaut und diente mehreren Firmen als Büroräume.
Seit ca. 1985 ist dort das Städtische Kinder- und Jugendbüro untergebracht (Eingang Rückseite).
Im Erdgeschoss sind die Veranstaltungsräume des „Juniorclubs“ und des „Jugend und Kulturtreffs Zuckerfabrik“.
Lokomotive und Büste
Geliefert am 30. 4. 1934. Durch Spenden restauriert.
Die Büste, ursprünglich im Verwaltungsgebäude beheimatet, wurde unter den neu geschaffenen Arkaden am Stephan-Cosacchi-Platz aufgestellt.