Prostitution in der NS-Zeit
Denunziantentum und „Ausmerze“
Seit 1927 war die Prostitution im Deutschen Reich entkriminalisiert. Doch mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 verschärfte sich der Umgang mit Menschen aus dem „Milieu“, deren Lebensentwurf mit der Staatsideologie unvereinbar war. Obwohl sich das Regime Prostitution selbst zunutze machte, indem es beispielsweise während des Krieges spezielle Bordellformen unter anderem für Zwangsarbeiter einrichtete, war die „Ausmerze“ von Milieuangehörigen ein politisches Ziel. Auf lokaler Ebene war an dessen Erfüllung neben der Kriminalpolizei das Sondergericht beteiligt, eine Institution, die vor allem sozial schwache Personen ins Visier nahm. Auch dem Denunziantentum aus der Bevölkerung kam eine nicht unwesentliche Bedeutung zu.
Bisher liegen zwei Stolpersteine für 1943 hingerichtete Prostituierte vor der Bordellgasse. Die Referentinnen Annick Benz, Louisa van der Does, Dr. Christian Könne, Barbara Ritter und Mirjam Schnorr werden berichten, für wen noch weitere Stolpersteine dort gelegt werden müssen.
Eine Veranstaltung des MARCHIVUM
MARCHIVUM
6. Stock Fritz Walter Saal
Archivplatz 1
68169 Mannheim
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