Tabak-Museum Lorsch
- vorm. Obstproduktenfabrik Mibelo
Das Tabakmuseum gehört zum Museumszentrum Lorsch und liegt direkt neben der karolingischen Torhalle. In der umgebauten Konservenfabrik treffen heute Lokal- und Weltgeschichte zusammen. Gezeigt wird der Weg vom Tabakbauern auf seinem Feld über alle Stationen bis zum Verkauf im alten Tabakladen, Bauchladen oder Automaten. Die Kulturgeschichte des Rauchens wird in Form zahlreicher Verpackungen und Pfeifen präsentiert. Die größte funktionsfähige Pfeife der Welt ist nicht zu übersehen.
Wer hierherkommt, bereitet sich am besten auf der Web-Seite des Museums vor. Dann bleibt genug Zeit zum Betrachten der großen Fülle an Dosen, Töpfen, Pfeifen, Bildern und alten Gerätschaften!
Andere Objekte in der Region mit Bezug zu Tabak, Zigarren oder Zigaretten sehen Sie hier:
- Heidelberg: Alte Tabakfabrik Landfried
- Hockenheim: Ehemalige GEG-Zigarrenfabrik in Hockenheim
- Hockenheim: Tabak-Museum
- Mannheim: Ehem. Badische Brauerei mit Ophyr-Zigarettenfabrik
- Rödersheim-Gronau: Sozialhistorisches Zigarrenfabrikmuseum der Pfalz
Hinweis: In der langen Bildreihenfolge kommen zunächst die historischen zur Obstprodukten-Fabrik, danach die aktuellen zum Tabak-Museum.
Obstprodukten-Fabrik Mibelo
Museum
Mibelo-Obstprodukten-Fabrik
Die Firma Michael Bechtold Lorsch (Mibelo) wurde 1907 gegründet und existierte bis 1956 oder 1957. Hergestellt wurden Konfitüren, Obstgelees, Fruchtsirup und Kunsthonig. Die 21 bis 24 Mitarbeiter waren festangestellt und über das ganze Jahr voll ausgelastet. Der Obstsaft, das Rohmaterial für die eigenen Produkte, kam aus der weiteren Region und Ost-Deutschland und wurde in Holzfässern angeliefert und gelagert. Kunden für die Produkte waren in ganz Deutschland, z.B. in Frankfurt, Darmstadt, Mannheim, Hamburg, Dresden oder auch München. Zu den Gebäuden gehörten zur Straße hin die Inhaber-Wohnung der Familie Bechtold, das Büro und das Lager der erstellten Produkte. Dahinter waren das Kesselhaus, die Fertigungsstätten und die Abfüll- und Verpackungsanlagen. (Quelle: Heimat und Kulturverein Lorsch e.V.)
Tabak-Museum
Seit 1680 ist der Tabakanbau in Lorsch nachweisbar.1859 wurde die erste Lorscher Zigarrrenfabrik gegründet. Großbetriebe errichteten Filialen. In der Produktion arbeiteten nach dem ersten Weltkrieg bei versch. Firmen über 2.000 Menschen. Zur Sozialgeschichte der Zigarrenfabrikation gehören Frauen-, Heim- und Kinderarbeit, Fabrik-Ordnungen sowie der teilweise Ersatz der Hand- durch Maschinenarbeit. Für Lorsch nicht belegt ist eine Arbeitervereinigung.
Die Tabelle nennt die Fabriken in der Reihenfolge ihrer Errichtung ab 1861 (Auszug aus einer Tabelle bei Platte 1999)
- Gärtner und Neundörfer
- Johann Adam Kilian
- Adam Schönherr
- Ludwig Auler, Bensheim
- Hopf & Becker, Gießen
- Alt & Döbner
- Herzberger & Mainzer
- Jakob Schäfer
- N.u.A.Henkes & Co
- J.Reiß, Mannheim
- Carstanjen Söhne, Duisburg
- Körber & Jakob
- Ernst und Robert Jakob
- Franz Geiger
- Georg P.Gail
- Tobias Ludwig
- Johann Schneller
- Adam Neumann
1985 schloß die letzte Fabrik in Lorsch, 1994 die letzte im benachbarten Lampertheim.
Viele interessante Details stehen auf der Web-Seite des Museums - und finden sich im Museum!
- Platte, Karlheinz , Das Tabakmuseum im Museumszentrum Lorsch, Lorsch 1999
- Heimat- und Kulturverein Lorsch e.V.: Email-Mitteilung 12.4.2010