Offene Tabakscheune und Tabak-Lounge beim Johannisfest
Lorscher Tabakprojektgruppe zweifach im Einsatz
Pech hatten dieses Jahr die Lorscher Tabakpflanzer mit ihrer Anzucht: Obwohl sie nun schon über einige Erfahrung verfügen, der Samen fachgerecht ausgebracht und die Aussaat anschließend über Wochen sorgfältig im Frühbeet herangezogen worden war, standen am Ende zu wenige Pflänzchen fürs Tabakfeld zur Verfügung. Kein Trost war es, dass sie das Schicksal mit den Profi-Bauern etwa in der Pfalz teilten: Auch hier war die kalte Witterung, vor allem in den Nächten, dafür verantwortlich gewesen, dass nach den Eisheiligen zu wenig Pflanzgut zur Verfügung stand. Und somit ist der Lorscher Tabakacker in diesem Jahr erstmalig nur zu einem Drittel bepflanzt. „Sogar unser Anzüchter konnte uns nicht mehr Pflanzen zur Verfügung stellen“, bedauert Bernhard Stroick den Engpass.
Arbeit auf dem Acker
Umso sorgfältiger wurde nun der Acker erstmals gehackt, damit die Erde locker genug ist und die Wachstumsbedingungen der Pflanzen optimiert werden. „Die Setzlinge stehen gut da und sie sind schon gut gewachsen“, freute sich die Gruppe bei ihrem Einsatz. Am Ende wird es natürlich auch weniger Ernte geben. Doch einen Engpass bei der Zigarrenproduktion befürchten die begeisterten Hobby-Bauern nicht. „Wir haben ein Kontingent von fermentiertem Tabak aus dem Vorjahr, was noch nicht verarbeitet wurde. Das wird unsere diesjährige Fehlmenge überbrücken“, so Projektleiter Stroick.
Offene Tabakscheune am Johannisfest
Auch am nächsten Wochenende sind die Lorscher Tabakbauern wieder im Einsatz. Allerdings nicht auf dem Feld, sondern im historischen Tabakschuppen. „Am traditionellen Johannisfest werden wir samstags (14 – 18 Uhr) und sonntags (11 - 18 Uhr) den Tabakschuppen für die Bevölkerung kostenlos zugänglich machen“, weist die Kulturamtsleiterin Gabi Dewald auf die offene Tabakscheune hin. „Dann gibt es zwar keine regulären Führungen. Aber die Mitglieder der Projektgruppe werden vor Ort sein und können ebenfalls Fragen rund um den Lorscher Tabak beantworten.“ Seit Eröffnung des zweiten Tabakmuseums in Lorsch ist dieses immer zweimal jährlich ohne Eintrittsgeld und Führung zu besichtigen.
Tabak-Lounge im Johannisfestzelt
Auch im Johannis-Festzelt auf dem Karolingerplatz wird dem Tabak ein Platz eingeräumt. „Wir bieten eine Lounge an, in der die Lorsa Brasil erhältlich ist“, so Dewald. „Ebenfalls kann man dort den Lorscher Tabak-Gin probieren, der besonders gut mit Ginger Ale und einer Scheibe Orange schmeckt.“ Der Lorscher Tabak-Gin wird seit Herbst von der Feinbrennerei Simon’s aus dem Odenwald mit Lorscher Tabak hergestellt. „Somit kann man sich sowohl über den Tabakanbau im Tabakschuppen informieren, als auch die Produkte genießen, wenn man möchte“, sollen damit zwei Aspekte des traditionellen Lorscher Kulturthemas verbunden werden.
- Offener Tabakschuppen – Museum des Tabakanbaus (Im Klosterfeld, direkt an der Kulturachse) am Johannisfest: Samstag, 15. Juni 14 – 18 Uhr | Sonntag, 16. Juni 11 – 18 Uhr.
- Tabak-Lounge im Festzelt: 14. – 17. Juni zu den Zeltöffnungszeiten (FR ab 18 Uhr, SA ab 14 Uhr, SO ab 11 Uhr, MO ab 12 Uhr)