Beschilderter Rundweg im Industriehafen
Der Industriehafen ist kein Museum,
sondern ein lebendiges Abbild der Mannheimer Stadtgeschichte der letzten 100 Jahre. Spektakulären Bauten der Gründerzeit, des Jugendstils und der neuen Sachlichkeit stehen hier, dazwischen Industrie-Neubauten. Etliche Betriebe von heute europa- oder weltweiter Bedeutung haben hier ihre Wurzeln. Der Wandel der Technik und des Arbeitslebens sind hier ebenso erfahrbar wie die kreativ wirtschaftliche Nutzung alter Objekte.
Mit Begeisterung
haben im Oktober 2013 alle Fraktionen des Mannheimer Gemeinderates unsere konkrete Vorstellung für die Beschilderung eines Weges rund um den Industriehafen aufgenommen und entsprechende Mittel bewilligt. Der Rundweg – zu Fuß, per Rad oder motorisiert zu bewältigen – ist am 7. September 2014 eröffnet worden.
ACHTUNG: An Werktagen starker Lastwagenverkehr!
Broschüre zum Rundweg zum Download
Ergänzte Neuauflage!
Die Route beginnt bei den beiden Panoramatafeln P1 und P2 westlich der Diffenébrücke.
Industriehafen in Mannheim
Der Mannheimer Industriehafen, gegründet um 1900, ist ein frühes, sehr erfolgreiches Wirtschaftsförderungsprojekt der Stadt. Bis heute sind alte Fabrikgebäude genutzt und erhalten, obwohl nur wenige unter Denkmalschutz stehen. Gehen Sie auf eine Entdeckungsreise!
Die Panoramen P1 und P2 stehen nebeneinander in einer Ausbuchtung westlich der Diffenébrücke.
Diffené-Brücke im Mannheimer Industriehafen
Die Diffené-Brücke erschließt den Industriehafen und die Friesenheimer Insel vom Stadtteil Luzenberg her. Sie überquert den Altrhein und bildet mit dem dazu gehörenden Damm das östliche Ende des Industriehafens. Die drei gewaltigen, leuchtend roten Ausleger dieser modernen Waagenbalkenbrücke dienen als Gegengewichte, wenn die beiden unabhängig von einander beweglichen Brückenteile über Fernbedienung nach oben geklappt werden.
zur Tafel 01:
Brillux Diffenéstraße 11-13, 230 m
Der Weg führt über die Brücke, an der Bedienkanzel und den roten Gewichten vorbei zu den Rasenflächen vor der „Musikinsel“, wo die Tafel 01 steht. Links geht es zu einer Aussichtsplattform mit Pylon.
Brillux im Industriehafen Mannheim
Diese Fabrik wurde im Februar 2016 abgerissen. Wir dokumentieren dennoch ihre Geschichte.
Das schmucke Anwesen wurde als Pflanzenbutterfabrik und Tafelöl-Raffinerie gegründet. Doch weitaus längere Zeit wurden hier Farben produziert und vertrieben. Natürlich auch Öl-Farben.
zur Tafel 02:
Fachwerkhaus, Industriestraße 60, 120 m
Auf dem Gehweg Richtung Stadt erreicht man die Ampelkreuzung zur Überquerung der Diffené-Straße. Das Fachwerkhaus wie auch das Lagerhaus sind schon in Sichtweite.
Villa des Zimmermanns - heute Metallrecycling
Wie kommt ein so überbordend geschmücktes Fachwerkhaus in ein Industriegebiet? Es ist 1901 als Wohn- und Büro-Haus des Zimmermeisters Peter Dostmann entstanden. Mit dem Krüppelwalmdach, Zierfachwerk, Türmchen und Erkern hat er im Industriehafen sein handwerkliches Können unter Beweis gestellt – ein „gebauter Katalog“.
zur Tafel 03:
Lagerhaus, Industriestraße 51a, 30 m
Bitte Vorsicht beim Überqueren der Straße!
Lagerhaus - ehem. Malzkaffeerösterei am Mannheimer Industriehafen
„Lagerhaus“ steht auf diesem imposanten Eckgebäude. Es ist bekannt als ein Veranstaltungshaus. Ursprünglich war es das Lager einer Kaffeerösterei und Malzkaffeefabrik und lag an einem zentralen Knotenpunkt von Straßen- und Schienenverkehr.
zur Tafel 04:
Schumacher, Industriestraße 47, 100 m
Ab jetzt geht es entlang der Industriestraße Richtung Süden
Schumacher – ehemalige Kartonagen- und Maschinenfabrik im Mannheimer Industriehafen
Internationales Flair im Industriehafen verbreitet die Modeschöpferin Dorothee Schumacher. Sie gründete 1989 das inzwischen weltbekannte Label „Schumacher“ und beschäftigt heute mehr als 100 MitarbeiterInnen auf einem Areal, das ursprünglich von einer Kartonagenfabrik und einem Maschinenbauunternehmen genutzt wurde.
zur Tafel 05:
Polat-Bau, Industriestraße 43, 100m weiter Richtung Süden
Polat-Bau – Ehemalige Gipsfabrik
Die zwei großen Fabrikschlote mit Backsteinornament und ein klassischer unverputzter Fabrikbau des frühen 20. Jahrhundert versprechen von weitem ein interessantes Objekt. Bei direkter Betrachtung zeigt sich, dass die gesamte Anlage ziemlich marode ist und auf eine neue Gestaltung wartet. Hier hatten schon viele Gewerbetreibende ihre kleinen Unternehmen angesiedelt, u.a. der Nazi-Oberbürgermeister Renninger von Mannheim.
z. Zt. ohne Objekt-Tafel
zur Tafel 06:
Salzkontor, Industriestraße 41a, 100 m weiter Richtung Süden
Vom Röhrenlager Weill zum Salzkontor am Mannheimer Industriehafen
Das lange Jahre als „Salzkontor“ bekannte Anwesen an der Südseite des war ursprünglich die Röhrengroßhandlung Leopold Weill, ein jüdisches Unternehmen, das in der NS-Zeit „arisiert“ wurde. Die kompakt in roten Klinkern gebauten Büro- und Verwaltungsgebäude und die Hallen in Stahlfachwerk sind in einem tadellosen Zustand.
Zur Tafel 07:
Pension Corniche, Industriestraße 37-39, 130 m
Gastronomie Corniche und Terrasse am Wasser bei der Boulerhalle
Ehem. Chemie-Fabriken - heute Hotel „Corniche“ und Boulderhalle
Ziemlich genau 100 Jahre lang wurden an diesem Standort haushaltsnahe chemische Produkte hergestellt: Links die einst berühmte Pilo-Schuhcreme, rechts Glyzerin und ab 1950 chemische Hilfsmittel für die Textilindustrie. Heute sind in den weiß gestrichenen Backsteinbauten ein Gewerbepark und das Corniche-Hotel ansässig.
zur Tafel 08:
Bettfedernfabrik, Industriestraße 35, 150 m
Gastronomie „Manufaktur“ und „Playa del MA“ mit großer Terrasse am Wasser.
Ehemalige Bettfedernfabrik – heute Hafenpark
Am südlichen Ufer des Industriehafens, umgeben von hohen Bäumen und umschlossen von einer klassischen Fabrikmauer aus Backsteinen liegt der gründerzeitliche Gebäudekomplex, der Deutschlands älteste Bettfedernfabrik war. Hier wurden Federn aus aller Welt gewaschen, sortiert, getrocknet, in Kissen gefüllt oder lose verpackt und verschickt.
Zur Tafel 9:
Hutchinson, Hansastraße 66, 210 m
Die Industriestraße weiter, dann rechts in die Hansastraße einbiegen.
Hutchinson im Mannheimer Industriehafen
Nicht zu übersehen ist der blaue Schriftzug „HUTCHINSON“, der wie ein überdimensionales Werbeschild eine ganze Giebelseite der alten Fabrikhallen einnimmt. Die Fabrik in der Hansastraße lässt nicht auf den ersten Blick ihr Alter erraten, denn die Backsteinbauten sind verputzt und braun gestrichen. Doch die Fassadengliederung und die Form der Fenster sind klassisch für die Zeit um 1900.
Zur Tafel 10:
Deutsches Rotes Kreuz, Lagerstraße 5-7, 210m
Von der Hansastraße links in die Lagerstraße.
DRK-Rettungswache und Verwaltung am Industriehafen Mannheim
Das stattliche Verwaltungsgebäude und die Werksmauer sind die Überreste einer einstigen Malzfabrik, die bereits nach rund 20 Jahren in ein chemisches Werk verwandelt und später weiter umgenutzt wurde. Heute ist hier das Deutsche Rote Kreuz.
Zur Tafel 11:
Ehemaliger Güterbahnhof Industriestraße 25-27, 330 m
Die Lagerstraße und Hansastraße zurück. Beim Kiosk „Uschis Treff“ nach rechts in die Industriestraße. Die Tafel ist an der Güterhalle direkt neben dem Backsteinhaus.
Ehem. Güterbahnhof am Mannheimer Industriehafen
Jetzt als Wohnhaus genutzten Backsteingebäude fertigte man früher Frachtsendungen per Bahn ab. Die gesamte Güterabfertigung benötigte nicht nur Lagerhallen, sondern auch ein „Stationsamt“.
Zur Industriestraße 12-14 (ohne Tafel)
Lackfabrik Gross und Perthun
400 m weiter auf der Industriestraße Richtung Süden
Gross und Perthun, Industriehafen MA
Über 100 Jahre schon hat die Lackfabrik Gross und Perthun GmbH & Co.KG (G&P) ihren Sitz am Industriehafen. Doch sind die Produkte dieses Familienunternehmens in keinem Baumarkt zu finden. Denn es stellt seine Lacke und andere Beschichtungssystem ausschließlich für die Industrie her.
Zur Tafel 12:
Ehem. Zentrale der Konsumgenossenschaft, Industriestraße 6-8, 400 m die Industriestraße weiter, Gastronomie in Eisenbahnwaggons. Die ehemalige Konsumzentrale ist auf der linken Straßenseite. Die Tafel hängt rechts, am Zaun gegenüber der Einmündung der Pyramidenstraße. Durch den Zaun hindurch hat man einen guten Blick auf die Pfalzmühle (Tafel 19)
Konsumzentrale Mannheim
1908 baut der Konsumverein Mannheim, ein genossenschaftliches Unternehmen, seine Zentrale in Mannheim, aufwändig im neobarocken Stil. Sie dient bis in die 80er Jahre als Verwaltungssitz der Konsumgenossenschaft mit Büroräumen und Sitzungssälen, mit dem Zentrallager, der Bier- und Limonade-Abfüllerei, sowie mit einer Bäckerei, Metzgerei, Kaffeerösterei und Sauerkrautfabrik. Heute wird das Gebäude als Asylbewerberwohnheim benutzt.
Zur Tafel 13:
Hubermühle, Industriestraße 4, 100 m
Die Gebäude der Huber-Mühle sind beiderseits der Industriestraße.
Die Tafel befindet sich auf der rechten Straßenseite an einer Lagerhalle.
Huber Mühle
Von 1899 bis 2014 wurde am Standort der Huber Mühle in der Industriestraße/ Ecke Pyramidenstraße am Rande des Kaiser-Wilhelm-Beckens Getreide bearbeitet: Erst Malz, Mais und Graupen, dann Mehl und dann etwa 50 Jahren Reis und Hülsenfrüchte. Auf der stadtgewandten Seite des Komplexes befinden sich die Mühle, Silo, Verwaltungs- und Sozialgebäude sowie das alte Kesselhaus (heute Silo).
Zu Objekt 14
Messerschmitt-Badenia-Schlot, Industriestraße 7/9, 180 m
Dönerbude und Handelsgeschäfte
Zur Zeit keine Objekttafel
Ehem. Chemische Fabrik Badenia und Holzimport im Industriehafen MA
Auf diesem Gelände war seit der Gründung des Industriehafens um 1900 eines der größten Mannheimer Unternehmen der Holzbranche untergebracht, die Firma Adam Messerschmitt. Später kam die chemische Fabrik Badenia auf das Gelände. Im Sommer 2015 wurde der markante Fabrikschornstein und die dazu gehörende Halle abgebrochen.
Zur Tafel 15:
Tabakgesellschaft Industriestraße 2 H, 50 m
Überqueren der Industriestraße und einige Schritte zurück laufen.
Ehem. Tabakhandel am Industriehafen Mannheim
Nur verwischte Großbuchstaben auf der Fassade erinnern an das Tabakgewerbe im Industriehafen. In dem jetzigen Lagerhaus waren der Rohtabakhandel Josef Strack und die Deutsch-Holländische Tabakgesellschaft mit einer Fermentierungsanlage ansässig.
Zum Objekt N3 (ohne Tafel)
weiter auf der Industriestraße 140 m
„Hofschaffer“ bei Recycling Kindla
Neben bunt bemalten Nachtclubs taucht das schrille Wandgemälde „Container-Dienst Kindla“ seitlich an einer Hofeinfahrt auf. Es zeigt, worum es dabei geht: um Metallrecycling, vulgo: Schrotthandel.
Zur Tafel 16:
Elektrizitätswerk, Fardelystraße 1-3, 150 m
Bleiben Sie auf der linken Seite der Industriestraße bis zur nächsten Kreuzung, links abbiegen in die Fardelystraße.
Die Tafel ist am Pförtnerhäuschen des Elektrizitätswerks angebracht.
Elektrizitätswerk Mannheim Industriehafen
Der Schriftzug „Staedt. Elektrizitaetswerk Mannheim Industriehafen“ in goldfarbenen Jugendstillettern weist darauf hin: Hier begann in Mannheim im Jahr 1898 das Zeitalter der öffentlichen Stromversorgung und der Elektrizitätsindustrie in dieser Stadt. Von der ursprünglichen Anlage sind ein Hallenschiff und der später hinzugekommene Vorbau sowie das Pförtnerhaus erhalten.
Zum Panorama P3
Am Bonadieshafen, Tassis, Inselstraße 6, 550 m
Die Fardelystraße zurück zur Kreuzung, dort links die Inselstraße weiter.
Nach der Kurve um die BMW-Niederlassung in die Einfahrt von LKW-Tassis.
Rechts geht es entlang des Zauns an der (geschossenen) Schranke vorbei,
auf einem Pfad durch das Ufergrün zum Panorama.
Ein wildromantischer Blick auf den Industriehafen!
Alte Neckarmündung und die Verfüllung des Bonadieshafens
Am südlichen Ende des Bonadieshafens hat man einen idyllischen Blick auf alte Industriegebäude und moderne Anlagen. Und es gibt die lange und Nerven aufreibende Geschichte über die Verfüllung eines Teils des Bonadieshafens mit Trümmerschutt.
Zur Tafel 17:
Ölmühle Bunge, auf dem Damm in Höhe der Einmündung Bonadiesstraße, 400 m
Wieder zurück auf der Straße geht es weiter entweder auf dem Damm oder dem Gehweg neben der Insel-Straße bis zur Einmündung der Bonadies-Straße.
Bei der Bushaltestelle führen Treppen auf den Damm, wo bald die Tafel steht.
Ölmühle Bunge - Verein Deutscher Ölfabriken Mannheim (VDO)
Die Ölmühle Bunge bei der Kammerschleuse besteht neben wenigen historischen Gebäuden der Gründerjahre überwiegend aus neuen, hochmodernen Anlagen und Silos. Der markante Silobau mit 40 nnverkleideten Silozellen aus dem Jahr 1929 war lange Zeit das Wahrzeichen des Vereins deutscher Oelfabriken in Mannheim – VDO.
Zum Panorama P4:
An der Kammerschleuse, 450 m
Auf dem Damm geht es hinter dem Kanuverein weiter bis zur Schleuse und dem dazugehörenden Wärterhaus mit schönem Blick auf die andere Seite des Neckars.
An der Schleuse nach rechts bis zur Insel-Straße, nach links über die Schleusenbrücke. Das Panorama steht rechts auf dem Geländer.
Die Stufen nach unten zum Wasser sind begehbar.
Kammerschleuse am Industriehafen Mannheim
Eine Kammerschleuse verbindet den Industriehafen mit dem Neckar, der wenige hundert Meter weiter in der Rhein mündet. Von hier hat man eine interessante Aussicht auf etliche bedeutende und traditionsreiche Industriebetriebe.
Zur Tafel 18:
Zahnradpumpenfabrik, Friesenheimer Straße 3-7, 450m
Auf der Friesenheimer Straße vorbei am Kiosk „Schotties Imbiss“.
Die Tafel hängt nach der unübersichtlichen Kurve auf der Fabrikmauer der ZPM.
Zahnradpumpenfabrik Mannheim ehem. Neidig
Die Zahnradpumpenfabrik Mannheim gilt als älteste deutsche Fabrik für diese Sorte von Pumpen, die vor allem in der Autoindustrie und im Anlagenbau eingesetzt werden. Das Familienunternehmen hatte zu seiner Blütezeit 800 Beschäftigte und beeindruckte mit einer großen Fabrikantenvilla.
Zur Tafel 19:
Pfalzmühle, Mühlenstraße 1, 400 m
Von der Friesenheimer Straße rechts in die Rheinrottstraße abbiegen,
dann rechts in die Mühlenstraße. Hier ist das Schild am Zaun angebracht.
Pfalzmühle Mannheim
Die Pfalzmühle liegt am Ufer des Bonadieshafens im südlichen Teil der Friesenheimer Insel Mannheims. Sie ist ein Industriedenkmal, ganz im Sinne baukünstlerischer Reformbestrebungen des beginnenden 20. Jahrhunderts mit Elementen des Jugendstils in Klinkerbauweise.
Zur Tafel 20:
Getreidelagerhaus Rhenania, Mühlenstraße 5, 300 m
Die Mühlenstraße bis zum Ende gehen.
Das Schild ist auf dem Gebäude links des Tors zum Lagerhaus angebracht.
Rhenania-Lagerhaus im Industriehafen Mannheim - heute Rhenus
Das von Rhenania 1910/11 erbaute Getreidelagerhaus war zur Bauzeit das modernste Getreidesilo am ganzen Rhein. Es ist die Keimzelle des berühmten Rhenania-Konzerns. Akutell ist es in seiner Existenz gefährdet, seit 2016 ist es ungenutzt.
2021 wurde der nicht denkmalgeschützte Teil des Lagehauses abgerissen.
Mühlenstraße zurück. Links in die Rheinrottstraße
Ehem. Sackfabrik - jetzt Peer 23 in Mannheim
Ursprünglich war das eine florierende Sackfabrik, dann wurde die Halle von der „Margarine-Union“ als Ausbildungsabteilung genutzt. Jetzt sind dort Kreative eingezogen.
Auf die Friesenheimer Straße zurück bis zur Nr. 12
ehem. Margarinefabrik Estol
1912 zieht die Margarinefabrik Estol an den Industriehafen. Über mehrere Zusammenschlüsse großer Margarineproduzenten gelangt sie schließlich in den Unilever-Konzern. Die Produktion von Rama, Sanella, Becel und Biskin wird 2001 in Mannheim eingestellt. Inzwischen gehört dem Abbruchunternehmen Bührer das Gelände, das an Handwerker, Firmen und an die Kreativen von Peer 23 vermietet ist.
Zur Tafel 21:
GEG Genossenschaftliche Lebensmittelfabriken, Friesenheimer Straße 14, 600 m
Die Mühlen- und Rheinrottstraße zurück. Der Friesenheimer Straße nach rechts folgen.
Die dunklen Klinkergebäude und das Logo „GEG“ an der Fassade sind schon von weitem zu sehen.
Die Tafel hängt links neben der Einfahrt in der Nähe der Bushaltestelle.
Die GEG – „Die genossenschaftliche Burg” in Mannheim
Der genossenschaftliche Fabrikkomplex zur Produktion von Malzkaffee, Mehl, Teigwaren und – Jahrzehnte später – Verpackungen ist ein herausragendes Beispiel für Industrie-Architektur im Stil der Neuen Sachlichkeit. Die „Großeinkaufsgesellschaft deutscher Consumvereine“ belieferte die Konsum- und späteren co op-Läden in ganz Süddeutschland. Der Komplex ist heute überwiegend im Besitz der Spedition „WETLOG“ und wird als Speziallager genutzt. Außerdem haben hier Künstler und Handwerker ihre Ateliers.
Zur Tafel 22:
Fuchs-Petrolub, Friesenheimer Straße 11-23, 500 m
Der Friesenheimer Straße überqueren weiter gehen.
Das Schild ist am Zaun neben der Haupteinfahrt angebracht.
Fuchs Petrolub, Industriehafen Mannheim
Über einen halben Kilometer weit erstreckt sich Fuchs Petrolub SE, der weltweit größte konzernunabhängige Schmierstoffhersteller. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt mehrere tausend Schmierstoffe für unterschiedliche Branchen. Zwischen dem vollautomatischen Hochregallager mit 25 000 Palettenplätzen, den Forschungslabors, Verwaltungsbauten und Lagertanks stehen auch heute noch einige Produktionshallen aus den 1950er Jahren. Alles verbindet ein weit verzweigtes Rohrleitungsnetz.
Der Friesenheimer Straße folgen. Rechts in die Hombuschstraße, noch mal rechts in die Franzosenstraße 3–7 (DEUKA)
(insgesamt 500 m).
Die Futtermühle im Industriehafen
Mischfutter für Tiere ist das Produkt von DEUKA. Hier werden die verschiedenen Futterstoffe gemahlen und gemischt. Die Marke „Club“ geht auf einen „Club der Legehennenhalter“ zurück, der mit seinem Hühnerfutter beste Erfolge erzielt haben soll.
zu BIRKEL weiter zur Franzosenstraße 9
Birkel Teigwaren
„Jede Nudel hat ihren Anfang im Mannheimer Industriehafen“ – so ein Spruch des früheren Mannheimer Oberbürgermeisters Gerhard Widder (1983-2007).
Nudeln werden schon seit Ende der 1920er Jahre im Teigwarenwerk der GEG am Industriehafen hergestellt. Ab 1974/1975 im angrenzenden Grundstück in der Franzosenstrasse 9.
Zur Tafel 23:
Hildebrandmühle, Hombuschstraße 5, 400 m
Bei der nächsten Abzweigung von der Friesenheimer Straße nach rechts in die Hombuschstraße. Vorbei am Kiosk „Bratwurstinsel“.
Bei der Kreuzung Franzosenstraße hängt die Tafel auf der Fabrikmauer.
Hildebrand Mühle Mannheim
Von der Diffenébrücke im Industriehafen aus ist die Hildebrandmühle aus dem Jahr 1907 immer noch ein Blickfang. Hinter dem alten quer zum Wasser stehenden Getreidespeicher steht das weiße moderne Getreidesilo vom Ende des 20. Jahrhunderts, links davon die neuen Edelstahlsilos aus dem Jahr 2010.
Zum Panorama P5:
Am Franzosenkai, Ende der Hombuschstraße, 90 m
Der Hombuschstraße bis zum Ende der Straße folgen.
Die Gleise werden noch von Güterzügen benutzt!
Wandel und Brüche am Industriehafen Mannheim - Panorama
Wirtschaftskrisen, Boomzeiten und der Zweite Weltkrieg tragen dazu bei, dass fast nichts mehr so aussieht wie bei der Entstehung des Hafens. Es kommen aber noch Fakten dazu, die nicht auf den ersten Blick erkennbar sind, die vergessen und verdrängt sind.
Tafel zur Zeit leider nicht montiert.
Zur Tafel 24:
Ehemalige Sackfabrik, Friesenheimer Straße 23-25, 400 m
Die Hombuschstraße zurück bis zur Friesenheimer Straße, diese überqueren und nach rechts weitergehen.
Sackfabrik Blumenstein am Industriehafen MA
Aus einer kleinen „Sack-Verleihanstalt“ der Gebrüder Blumenstein entstand 1908 die große Sack- und Deckenfabrik Blumenstein mit eigener Reklamedruckerei. Durch eine damals neue Technologie - Papier als Rohstoff – wird Blumenstein in den 1920er Jahren in der Grobtextilbranche zu einem berühmt-berüchtigtem Konzern.
Zur Tafel 25:
Altes Klärwerk, Diffenéstraße 29, 500 m
Die Friesenheimer Straße bis zur Ampel, links in die Diffenéstraße abbiegen.
Nach der Einmündung der Einsteinstraße erreicht man die alte Kläranlage.
Auch von der Einsteinstraße aus ist das kleine Pumpenhaus gut zu sehen.
Altes Klärwerk in Mannheim
Das erste Klärwerk Mannheims – bestehend aus sechs Klärbecken, zwei Pumpenhäusern und einem Wasserturm sowie dem Wohnhaus des Klärwerkmeisters – ist fast vollständig erhalten, obwohl es 25 Jahre brach lag. Heute wird es als Künstleratelier genutzt. Ein Areal von 10.000 Quadratmeter gehört zu dem Ensemble der norddeutschen Backsteingotik mit Jugendstilelementen, das im Vergleich zu der in Sandhofen 1973 neu erbauten Kläranlage geradezu malerisch wirkt.
Zur Tafel 26:
Grün und Bilfinger, Diffenéstraße 14, 600 m
Die Diffenéstraße zurück Richtung Stadt. Die Straßenseite wechseln.
ehem. Zentralwerkstatt von Grün & Bilfinger (heute Implenia) in MA
Das prächtige rote Backsteingebäude an der Diffenéstraße fällt sofort ins Auge. Nicht zu übersehen ist die eigenartige Inschrift, die sich über die gesamte Fassadenbreite erstreckt: „Der Anfang war schwer – doch schwerer das Ende”. Sie bezieht sich auf die Bauzeit im Ersten Weltkrieg von 1916 bis 1920 und die Nachkriegszeit.
Weiter in Richtung Diffenébrücke geht es zurück an den Anfang der Route bei den beiden Panoramen [P1] und [P2]