Presse
Die Poesie der Industriebauten
Technoseum Fotoausstellung vom Verein Industriekultur zeigt Bilder von Wassertürmen und Wasserwegen
Sie zeigen ungewöhnliche Perspektiven, faszinierende Kompositionen aus Farbe, Licht und Wolken sowie Stellen von Industrie sowie Natur in Mannheim, an die sonst kaum jemand kommt: die Bilder der Fotoausstellung „Wassertürme und Wasserwege in der Metropolregion“ des Vereins Rhein-Neckar-Industriekultur, die jetzt im Technoseum eröffnet worden ist.
„Ich hätte nicht gedacht, dass Sie in so großer Zahl kommen“, schaut Hartwig Lüdtke, der Direktor vom Technoseum, erfreut in das überfüllte Auditorium seines Hauses. Gerne beherberge er die „kleine, aber feine Ausstellung“. Einerseits böte sie spannende, ungewohnte Sichtweisen, andererseits mache sie auch die Bedeutung des Erhalts alter Bauten der Industriekultur deutlich, sagte Lüdtke. Dieses Anliegen des Vereins „passt auch gut zu unserem Museum“, so der Direktor.
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Die Wege des Wassers sind ergründlich
Technoseum: Foto-Ausstellung über Wassertürme- und wege will zu neuen Sichtweisen einladen
Autor: mor
MANNHEIM. Ursprünglich hatten sie die Aufgabe, Menschen mit sauberem Wasser zu versorgen. Mit der Industrialisierung wurden sie immer wichtiger für die Produktion. Heute prägen sie als Wahrzeichen das Gesicht von Städten und Gemeinden. Ihre Architektur ist von interessanten Details gekennzeichnet, sie dienen als Kulturstätten oder Wohnraum. Die Rede ist von Wassertürmen.
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Rhenania-Speicher: Verliert der Hafen ein Denkmal?
Der vom Abriss bedrohte Backsteinbau an der Mühlenstraße wirft ein Schlaglicht auf das Schicksal der Mannheimer Kaufmannsfamilie Hecht
Autor: Thorsten Langscheid (lang)
Mannheim. Der über 100 Jahre alte Rhenania-Speicher in der Mühlenstraße (Industriehafen) wird wahrscheinlich demnächst abgerissen. Ein entsprechender Antrag des Eigentümers, der Rhenus-Gruppe mit Sitz in Holzwickede bei Dortmund, liegt derzeit beim Landesamt für Denkmalschutz in Karlsruhe. Eine Entscheidung der Behörde wird in den kommenden Wochen erwartet. Der Verein Rhein-Neckar-Industriekultur möchte das markante, von der Mühlenstraße aus gut sichtbare Gebäude dagegen unbedingt erhalten. „Der Abriss wäre ein unwiederbringlicher Verlust“, heißt es in einer Mitteilung des um den Denkmalschutz bei Industriebauten bemühten Vereins...
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Rhenania-Speicher in Mannheim
„Das wäre ein unwiederbringlicher Verlust”
Rhenus-Gruppe hat Antrag bei der Stadtverwaltung auf Abriss des Getreidespeichers im Mannheimer Industriehafen gestellt
Von Heike Warlich-Zink
Mannheim. Der ehemalige Rhenania-Getreidespeicher am Eingang des Mannheimer Industriehafens soll abgerissen werden - zumindest wenn es nach dem Eigentümer, der Rhenus-Gruppe geht. Bis jetzt wurde der Speicher zur Zwischenlagerung von Rapssaat von einer externe Firma genutzt. Nachdem die Ölmühle Bunge ihren Vertrag zum Jahresende gekündigt hat, sieht das Unternehmen keine, wie es heißt, „tragbare weitere Nutzungsmöglichkeit des Silos durch die Rhenus-Gruppe“. Deshalb hat das Unternehmen bei der Stadtverwaltung einen Antrag auf Abriss gestellt.
„Weiterer Hintergrund ist, dass es sich um ein über 100 Jahre altes Gebäude handelt, das nicht mehr den heutigen logistischen Anforderungen zum Umschlag und der Lagerung von Waren entspricht. Zudem befindet sich der Speicher auf einem Sondernutzungsgebiet und kann daher nur für gewerbliche Zwecke genutzt werden”, heißt es in der Stellungnahme des Unternehmens weiter. Da es sich bei dem Silo jedoch um ein teilweise denkmalgeschütztes Bauwerk handle, seien mit der Stadt Mannheim und dem Denkmalschutzamt intensive Gespräche geführt worden. Sollte der Abriss von Behördenseite genehmigt werden, plant Rhenus eine anderweitige logistische Nutzung des Grundstücks. Dies könnten moderne Lagerhallen sowie Lagerflächen zum freien Umschlag von Schüttgütern sein. Der Logistikdienstleister erwartet eine Entscheidung in absehbarer Zeit.
Pressemeldung
Rhenania-Speicher vom Abriss bedroht
Der Rhenania Getreide-Speicher am Eingang des Mannheimer Industriehafens soll abgerissen werden. Das berichtet der Verein Rhein-Neckar-Industriekultur. „Damit würde ein wichtiges Zeugnis der Mannheimer Industriegeschichte verschwinden”, bedauert Hilde Seibert vom Vorstand des Vereins.
Das markante Gebäude bei der Kammerschleuse wurde 1911 von der Familie Hecht gebaut und war damals das modernste Getreidesilo am ganzen Rhein. Die Hechts hatten 1908 in Mannheim die Rhenania-Speditions-Gesellschaft gegründet und die Firma zum führenden Unternehmen in Deutschland gemacht. Der Industriehafen war zur damaligen Zeit das größte Mühlenzentrum Süddeutschlands.
In der Nazizeit wird die jüdische Familie Hecht enteignet, überlebt aber den Holocaust. Nach dem Krieg wird die Firma Rhenania wieder an die Familie zurück gegeben und entwickelt sich zu einem der größten westeuropäischen Unternehmen im Binnenschifffahrts-Sektor. Seit 1975 dient der gewaltige Bau zur Zwischenlagerung von Ölsaaten für den Verein Deutscher Ölfabriken (VDO), heute „Bunge“. Zwei alte Verladekräne vor dem Gebäude stammen noch aus den 50ger Jahren. Inzwischen gehört der Speicher der Rhenus-Gruppe.
Der Verein Rhein-Neckar-Industriekultur hat 2014 zusammen mit der Stadt einen beschilderten Rundweg mit 31 Tafeln rund um den Industriehafen erstellt. Eine der Tafeln beschreibt die Geschichte des Rhenania-Speichers. Nur Teile des Baus stehen unter Denkmalschutz.
Ein Abriss wäre ein unwiederbringlicher Verlust.
Zwischen grünen Bananen und kaltem Fisch
Hinter den Kulissen des Mannheimer Großmarkts
Einkaufen darf dort nur, wer im Besitz eines Ausweises und gültigen Gewerbescheins ist - Rundgang im Rahmen der Tage der Industriekultur
Von Heike Warlich-Zink
Mannheim. Das frühe Aufstehen um vier Uhr morgens schreckte Familie Bender aus Sinsheim nicht davon ab, an der Besichtigung des Mannheimer Großmarktes teilzunehmen. Zu verlockend die Aussicht, einen Blick hinter die Kulissen des rund 150.000 Quadratmeter großen Areals werfen zu dürfen. "Ich wollte mir das schon immer mal anschauen", berichten auch zwei Mannheimer, als Marktmeister Hans-Jörg Deibert die Besuchergruppe im Rahmen der "Tage der Industriekultur" Punkt sechs Uhr durch die rot-weiße Schranke zunächst zum Obst- und Gemüsemarkt führt.
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Pfaudler zeigt zum letzten Mal altes Werk
Industriekultur 30 Teilnehmer bekommen exklusive Führung / Bürger von den großen Druckbehältern beeindruckt / Im Herbst nächsten Jahres geht's nach Waghäusel
Autor: Caspar Oesterreich, Annika Böhm
Sicher ausgestattet mit orangefarbenen Warnwesten und großen Schutzbrillen folgen die 30 Teilnehmer einer Führung durch die Werks-hallen der Firma Pfaudler am gestrigen Nachmittag. Der zweistündige Rundgang durch die Produktionsstätte in der Scheffelstraße reiht sich ein in die vielen Veranstaltungen, die der Verein Rhein-Neckar-Industriekultur zu den Tagen der Industriekultur noch bis zum 27. September anbietet.
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Was verbirgt sich hinter den Mauern?
Foto-Ausstellung "Die vergessene Mälzerei" bringt den Bürgern anlässlich des Ortsjubiläums das geschlossene Gebäude etwas näher
Autor: Elke Wiggert (ewi)
"Man weiß, dass es die Mälzerei in Heddesheim gibt, hat aber eigentlich keine Ahnung, was sich hinter den Mauern verbirgt." So äußerte sich ein Gast bei der Foto-Ausstellung "Die vergessene Mälzerei". Die Ausstellung wollte diese Lücke schließen und den Heddesheimern das Gebäude näher bringen.
Im Rahmen des Ortsjubiläums und der Tage der Industriekultur wurde die Foto-Ausstellung präsentiert. Die Literaturgruppe des Kunstvereins Heddesheim unter Leitung von Eva Martin-Schneider betreute die Ausstellung. Der Verein Rhein-Neckar-Industriekultur ist immer für neue Objekte dankbar, und so wurde die Idee geboren, die ehemalige Mälzerei der Familie Krauß der Öffentlichkeit vorzustellen. Obwohl die Mälzerei noch nahezu komplett vorhanden ist, und auch die meisten Maschinen noch vor Ort stehen, ist eine Besichtigung aus Sicherheitsgründen leider nicht mehr möglich.
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10 Jahre Rhein-Neckar-Industriekultur
Sorge um historische Bauten im Industriehafen
Als sich vor 10 Jahren eine Initiative bildete, um die industrielle Vergangenheit Mannheims stärker ins Bewusstsein zu rücken, da ahnte man noch nicht, wie groß das Interesse der Bevölkerung sein würde. „Mannheims Geschichte endet nicht beim Schloss. Wir können stolz sein auf unsere industrielle Vergangenheit, mit allem Licht und Schatten“, sagt Vorstandsmitglied Veit Lennartz.
Inzwischen hat der rein ehrenamtlich arbeitende Verein fast 300 Objekte auf seiner Webseite beschrieben, mit vielen industriekulturellen Highlights und interessanten Geschichten. „Manche neuen Eigentümer wissen gar nicht, was sich früher mal in ihren Produktionsstätten abgespielt hat. Das hat sie total überrascht“, sagt Barbara Ritter, Vorsitzende des Vereins Rhein-Neckar-Industriekultur. Und sie ist besonders stolz auf eine außergewöhnliche Auszeichnung. 2016 hat das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz dem Verein den Internet-Preis für seinen Webauftritt verliehen. Das ist die höchste Auszeichnung in diesem Bereich in Deutschland.
2012 erhält der Verein vom Gemeinderat den Auftrag, zusammen mit dem Institut für Stadtgeschichte einen beschilderten Rundweg um den Industriehafen anzulegen. Im September wird der Weg mit 31 Tafeln von OB Dr. Kurz eröffnet. Sorge bereitet dem Verein inzwischen der Bestand industriekultureller Bauwerke im Hafen. Das alte Brillux-Gebäude wurde durch einen modernen Zweckbau ersetzt. Und nun soll, so hört man, der Rhenania-Speicher aus dem Jahr 1911 abgerissen werden. Immer geht ein Stück Geschichte und Architektur verloren. Hier sieht sich der Verein gefordert.
In den letzten 10 Jahren hat es zahlreiche Veranstaltungen gegeben. Führungen, Ausstellungen, Hafenrundfahrten, sozialhistorische Vorträge, Ausflüge, Bücher, Broschüren und nun in diesem Jahr zum zweiten Mal „Tage der Industriekultur“. 2015, bei den ersten Tagen, waren alle Termine ausgebucht.
Und auch dieses Jahr gibt es einen großen Run. 30 Veranstaltungen sind angeboten. Da geht es um eine vergessene Mälzerei, um eine Krimilesung im Hinterhof und Mannheim unterirdisch. Die Feudenheimer Schleuse, das Wasserwerk in Käfertal und der Rangierbahnhof spielen eine Rolle. Dazu zahlreiche Betriebs-Besichtigungen bei Firmen, die speziell für den Verein die Tore öffnen. Überall erfahren die Besucher Interessantes aus Vergangenheit und Gegenwart. Zum Abschluss erklingen „aufregend schöne Stimmungsbilder“ beim Konzert des bekannten Mannheimer Gitarristen Claus Boesser-Ferrari in einer ehemaligen Verpackungshalle im Hafen.
Anmeldungen zu den Veranstaltungen über www.rhein-neckar-industriekultur.de. Bei ausgebuchten Terminen kann man sich auf eine Interessentenliste setzen. Der Verein bemüht sich um Zusatztermine.