Presse
Auf den Spuren der Weinheimer Industriealisierung
Wissenwertes über Bahnhof, Badenia und Co.
(csk). Über 100 Interessierte standen vor dem Bahnhof. Eine Resonanz mit der Stadtarchivarin Andrea Rößler nicht gerechnet hatte. Freudige Überraschung lag auf ihrem Gesicht, als sie das Informationsmaterial unter den Anwesenden verteilte. Enthalten war viel Wissenswertes über die Geschichte der Industrie Weinheims.
„Die Industrialisierung Weinheims war auch möglich, weil in Weinheim sehr niedrige Löhne gezahlt wurden“, erklärte Andrea Rößler, die gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin Silvia Wagner und Jürgen Herrmann, Verein Rhein-Neckar-Industriekultur, die Führung leitete. Doch nicht nur die Löhne, auch der Bahnhof war ausschlaggebend für den Aufstieg Weinheims zur Industriestadt. Mit seinem Bau 1846 wurde Weinheim an das modernste Verkehrsnetz angeschlossen und aufgrund der Transportwege attraktiv. Da, wo sich noch grüne Wiese befand, wurden Firmen gegründet, Gebäude gebaut. Auch Wilhelm Platz zog es in die Stadt. Er baute 1884 eine neue Fabrik für sein 1834 gegründetes Unternehmen. Der Name: Badenia. 4.500 Tonnen Eisen wurden hier pro Jahr verbraucht zur Herstellung von etwa Dampfkesseln oder auch Landmaschinen.
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„Tage der Industriekultur” mit einer Reise in eine längst vergangene Zeit
Veranstaltungsreihe „Tage der Industriekultur” blickte hinter die Kulissen des Alten Klärwerks auf der Friesenheimer Insel
Noch bis 1973 war die Anlage in Betrieb, erklärte Rüdiger Krenkel bei der Besichtigung des alten Abwasserkanals. Der Künstler, der seit 2007 hier arbeitet und lebt, übernahm als Kenner des Alten Klärwerks die Führung der rund 30 Besucher. Foto: Gerold
Von Gerhard Bühler
Betritt man das große Gelände, fühlt man sich sofort in eine andere Zeit versetzt. Das alte Wärterhaus im Stil der norddeutschen Backsteingotik steht noch genauso da, wie es um 1900 gebaut wurde. Ein paar Schritte weiter in der grünen Parkanlage überrascht ein großes Backsteingebäude im gleichen Stil, das mit seinem Giebel und Bauformen eher an eine Kirche erinnert.
Zu einem Entdeckerprogramm der besonderen Art lud am Samstagabend der Verein Rhein-Neckar-Industriekultur: In das Alte Klärwerk auf der Friesenheimer Insel. Am Treffpunkt der Führung in der Diffenéstraße 29 ist, außer einem Tor mit Bäumen und Büschen, von der Straße aus nicht viel vom Alten Klärwerk zu sehen.
Eine „Burg” aus Klinkern
Besichtigung der ehemaligen „Großeinkaufsgenossenschaft deutscher Konsumvereine“ GEG
Von unserem Mitarbeiter Bernhard Haas
Einst wurden hier Getreide gemahlen oder Teigwaren und das im Volksmund als „Muckefuck“ bekannte kaffeeähnliche Getränk hergestellt, das etwa als Caro-Kaffee in den Handel gebracht wurde. Beim Spaziergang über das Gelände der „Großeinkaufsgesellschaft deutscher Konsumvereine“ GEG werden beim einen oder anderen Teilnehmer der Besichtigungstour im Rahmen der „Tage der Industriekultur Erinnerungen an die eigene Kindheit wach.
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Ein Klärwerk als Kulisse für Kunstobjekte
Die „Tage der Industriekultur“ bieten seltene Einblicke – 40 verschiedene Programmpunkte bis 1. September
Zu einem Entdeckerprogramm der besonderen Art lädt der Verein Rhein-Neckar-Industriekultur noch bis zum 1. September ein. Geboten werden zahlreiche interessante Veranstaltungen, darunter Betriebsbesichtigungen, Vorträge, Exkursionen zu Industriedenkmälern und Bootstouren durch den Hafen. Einen Besuch wert ist in Mannheim das Alte Klärwerk auf der Friesenheimer Insel.
Am Treffpunkt der Führung in der Diffenéstraße 29 ist außer einem Tor mit Bäumen und Büschen von der Straße aus nicht viel zu sehen. Betritt man jedoch das große Gelände, fühlt man sich sofort in eine andere Zeit versetzt. Das alte Wärterhaus im Stil der norddeutschen Backsteingotik steht noch genauso da, wie es um 1900 gebaut wurde. Ein paar Schritte weiter in der grünen Parkanlage überrascht ein großes Backsteingebäude im gleichen Stil, das mit seinem Giebel und Bauformen eher an eine Kirche erinnert. Kaum zu glauben, dass es sein Zweck war, die bei Hochwasser zum Einsatz kommenden Pumpen und Elektromotoren zu beherbergen. Für den Entwurf und Bau der Anlage war kein Geringerer als der aus Stettin stammende Architekt und Stadtbaumeister Richard Perrey verantwortlich, der auch das Herschelbad und die Luzenbergschule schuf.
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Auf den Spuren der Industriegeschichte
Erstmals wird in der Rhein-Neckar-Region eine Woche der Industriekultur veranstaltet – Vorträge und Betriebsbesichtigungen bieten viele Informationen
Erstmals veranstaltet der Verein Rhein-Neckar-Industriekultur in der Region eine Woche der Industriekultur. Mit 40 Veranstaltungen in Mannheim, Ludwigshafen, Speyer, Heidelberg und Weinheim sind die letzten Augusttage prall gefüllt. Die Teilnehmer erwarten neben Vorträgen und Lesungen auch Schiffsausflüge, Radtouren, Betriebsbesichtigungen und Spaziergänge zu Industriedenkmälern. Im Rhein-Main-Gebiet gibt es solche Tage der Industriekultur schon seit zwölf Jahren, berichtete die Vereinsvorsitzende Barbara Ritter. Auch aus Chemnitz und dem Ruhrgebiet seien sie bekannt. Der in Mannheim ansässige Verein mit seinen 20 ehrenamtlichen Aktiven habe sich daher vorgenommen, zu zeigen, „was die Region an Schätzen hat“, sagte Barbara Ritter. „Dazu gehören nicht nur Burgen, Klöster und Schlösser.“
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Von Sixty-Straßenbahn bis Charly Chaplin
Erste Woche der Industriekultur im Rhein-Neckar-Delta vom 21. August bis 1. September
Vom 21. August bis 1. September wird an elf Tagen ein spannendes und abwechslungsreiches Programm im Rahmen der ersten Tage der Industriekultur im Rhein-Neckar-Delta geboten. Betriebsbesichtigungen, Vorträge, Exkursionen und Bootstouren sind unter den über 40 Veranstaltungen zu finden. Ehemalige Mitarbeiter von 3 Glocken in Weinheim erzählen über ihr Nudel-Werk, in Speyer erfahren Interessierte, dass die Industriestraße direkt am Domplatz beginnt und in Heidelberg wird gezeigt, dass es außer dem universitären Leben auch noch ein Leben in der Fabrik gab. Die Schwerpunkte der Veranstaltungen, die der Verein Rhein-Neckar-Industriekultur organisiert, sind in Mannheim und Ludwigshafen. Die Besucher können mit der alten Sixty-Straßenbahn durch die Städte fahren, durch die Häfen radeln und Nora Noé zuhören, wenn sie in einem Hinterhof aus ihren Romanen liest. Das kleine elektronische Weltorchester ewo2 spielt in einer ehemaligen Verpackungshalle Arbeiterlieder, die Kunsthalle zeigt Industriebilder und Charly Chaplin begeistert mit seinem Stummfilm „Moderne Zeiten“. Der letzte Schleusenwärter berichtet im Gartenlokal über seine verantwortungsvolle Arbeit, Kunst und Natur kann im Alten Klärwerk erlebt werden und es wird an die heftigen Arbeitskämpfe in den 60er Jahren erinnert.www.rhein-neckar-industriekultur.de
Die Hüterin der Häuser
Als Gewerkschaftssekretärin war Hilde Seibert jahrelang in den Fabriken am Mannheimer Hafen aktiv. Heute kämpft sie mit dem Verein Industriekultur Rhein-Neckar für ihren Erhalt – und erzählt ihre Geschichte.
Eine Pyramide aus dem Barock und daneben: Autowerkstätten. Brackiges Hafenwasser. Industrielärm. Wer zum astronomischen Messpunkt des Kurfürsten Carl Theodor will, muss sich erst an einer Fabrikmauer vorbeidrücken. Nur wenige Zentimeter bleiben dem Obelisken und seinen Besuchern, denn der Grünstreifen, auf dem er steht, ist schmal und die Uferböschung bis ins Kaiser-Wilhelm-Becken steil. Ohne Hilde Seibert hätte man den Trampelpfad bis hierher nie gefunden. Und ohne sie diese Pyramide aus Sandstein wohl auch nicht erreicht. „Ich rede mit den Menschen“, sagt die 68-Jährige und lächelt. So als sei es ganz einfach, Hafenarbeiter und Unternehmer davon zu überzeugen, regelmäßig Besucher auf ihre Grundstücke zu lassen. Aber sie tun es, sogar gerne...
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Bootsausflug in die Vergangenheit
150 Interessierte auf einer Tour durch die Mannheimer Industriegeschichte – Baudenkmäler faszinieren
Von Volker Endres
Mannheim. Der Hafen ist die Keimzelle der Stadt Mannheim. Von hier aus erfolgte die Initialzündung für das wirtschaftliche Wachstum und die Bevölkerungsentwicklung. Gemeinsam mit 150 Interessierten hat sich der Verein Rhein-Neckar Industriekultur am Samstag per Schiff auf Spurensuche in die Gründerzeit begeben.
„Es geht uns vor allem um die Schönheit und die Faszination von Industriebauten“, berichtet Barbara Ritter, die mit ihrer Kollegin Kristina Kühn durch die knapp zweieinhalb stündige Bootsfahrt führt. Eine Faszination, wie sie vor allem die Backsteinklinker-Fassaden der traditionellen Mühlengebäude im Industriehafen ausstrahlen, aber die auch von den Wassertürmen in den Traditionsbetrieben ausgeht, die seit über 100 Jahren Brände bekämpfen. „Es gibt in Mannheim nicht nur den großen, sondern über 50 Wassertürme“, sagt Kühn.
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Schroffe Schönheiten rund um die Friesenheimer Insel
Neue Touren zur Mannheimer Industriekultur
In ihnen schlägt das Herz des Hafens: Die Industriemühlen sind wichtige Arbeitgeber. Sie bieten aber auch Einblicke in die Industriekultur, die sich an ihren Gebäuden ablesen lässt. Entdecken kann man ihre schroffe Schönheit mit dem Verein Rhein-Neckar-Industriekultur, der wieder zahlreiche Touren rund um die Friesenheimer Insel anbietet.
Mühlentour am 6. Mai
Eine davon startet am Mittwoch, 6. Mai, wenn Hilde Seibert die Teilnehmer mit einem Betriebsleiter auf Erkundungstour nimmt. Los geht es um 16 Uhr an der Kammerschleuse im Industriehafen. Von dort wird am Westufer des Hafens entlanggeradelt, wo sich fünf Mühlen in unterschiedlichen Baustilen aufreihen. Zum Abschluss führt die Tour ins Alte Klärwerk zum Atelier des Bildhauers Rüdiger Krenkel (weitere Termine: 27. Juni und 10. Oktober).
Auch per Schiff werden Touren angeboten: Am Samstag, 23. Mai, geht es von 10 bis 12.30 Uhr in den Industriehafen (Treffpunkt: Anleger an der Kurpfalzbrücke, weitere Termine am 2. und 9. Oktober). Zudem hat der Verein spezielle Thementouren im Programm: Am Samstag, 30. Mai, geht es auf einer Radtour von 16 bis 18.30 Uhr im Industriehafen um „Kriegswirtschaft und Zwangsarbeit”, am Samstag, 25. Juli, um „Ehemalige jüdische Betriebe und Arisierung”. Zudem nimmt man am Samstag, 26. September, „Genossenschaftliche Betriebe”, aber auch erneut die Mühlen in den Fokus. Am Mittwoch, 15. Juli, 19 Uhr, beschäftigt sich ein Vortrag im Collini-Center mit „Die Grün & Bilfinger AG im Ersten Weltkrieg”. Zudem öffnet Rüdiger Krenkel sein Atelier noch einmal am 26. Juni, 21. Juli und 21. November. aki
© Mannheimer Morgen, Montag, 27.04.2015
Über 100 Jahre alte Mälzerei wird abgerissen
Die Eichbaum-Brauerei plant auf ihrem Gelände ein neues Hochregallager / Wichtiger Bau der Firmenhistorie soll verschwinden
Die Stadt Mannheim verliert ein weiteres Gebäude aus ihrer Industriegeschichte: Die Eichbaum-Brauerei plant, ihre alte Mälzerei aus dem 19. Jahrhundert an der Käfertaler Straße abzureißen. Das historische Gebäude aus Sand- und Backstein sei baufällig, teilt Holger Vatter-Schönthal auf Anfrage des "MM" mit. "Ein Gutachten hat ergeben, dass das Haus nicht zu retten ist und womöglich in zwei Jahren ohnehin eingestürzt wäre", so der Marketing-Leiter der Privatbrauerei. Nicht zuletzt das Dach sei marode, der Abriss mit der Denkmalschutzbehörde bereits abgestimmt worden.