Wohnen
Experimentelle Ludowici-Häuser, Siedlungshäuser und Villen in Jockgrim
Wer durch den Besuch des Ziegeleimuseums sein Auge geschärft hat, wird in Jockgrim und Umgebung viele z. T. außergewöhnliche Produkte der Fabrik erkennen können. In unmittelbarer Nähe des Fabrikgeländes sind noch etliche Muster- und Siedlungshäuser erhalten, die sich in den 1920er Jahren die Arbeiter bauen konnten.
Siedlung der Einfamilienhaus-Rheinau GmbH in Mannheim
Unweit der Relaisstraße als Hauptverkehrsachse wurden entlang der parallelen Durlacher Straße (ungerade Nummern 113 - 131) und Bruchsaler Straße (gerade Nummern 122 - 140) jeweils an einer Straßenseite und in der Zwischenstraße (Nr. 3 - 22) auf jeder Straßenseite fünf Doppelhäuser angeordnet. Die Siedlung besteht somit aus 40 traufständigen eingeschossigen Einzelbauten.
Übernachtungsheim der Eisenbahnersiedlung am Rangierbahnhof Mannheim
Das zweigeschossige langgestreckte Übernachtungsheim trägt ein hohes Walmdach. Der mit roten Sandsteinbossen und Giebelaufbau verzierte Putzbau wird durch gekuppelte Fenster gekennzeichnet. Über dem breiten mittig angelegten Hauptzugang weist die Inschrift „Übernachtgebäude 1906” auf die Nutzung hin.
Villa Dr. Fritz Engelhorn
Die in neobarocken Formen von dem Inhaber der Firma C. F. Boehringer & Söhne Dr. Fritz Engelhorn nach Plänen des bekannten Mannheimer Architekten Rudolf Tillessen errichtete Villa war bis zur Kriegszerstörung innen und außen eine der prunkvollsten Villen der Mannheimer Oststadt. Die Fassaden sind trotz baulicher Beeinträchtigungen der Wiederaufbauzeit auch heute noch ein Meisterwerk der handwerklichen und bildhauerischen Kunst ihrer Epoche.
Ehemalige Filzfabrik Hess in Speyer, Wohn- und Gewerbepark
Die St. German-Straße südlich des Doms ist ein beschauliches Wohngebiet - bis man auf das Tor der „Melchior Hess Filzfabrik“ trifft. Hier beginnt ein ehemaliges Industrieareal, das sich im Umbruch zu einem Wohn- und Gewerbe-Park befindet. Links steht ein zweistöckiges Pförtnerhaus, das mit seinen vielen Gauben und dem tief gezogenen Dach sehr verspielt wirkt.
Ehemalige Zigarrenfabrik „Gebrüder Fisch”
Das Haus Bahnhofstraße 17 in Heidelberg ist ein Beispiel dafür, dass die dortigen Stadtteile Bergheim und Weststadt anfänglich keine reinen Wohngebiete, sondern Mischgebiete mit zahleichen Gewerbebetrieben waren. Denn das Anwesen war nicht nur Wohngebäude, sondern gleichzeitig Sitz und teilweise Produktionsstätte der Zigarrenfabrik „Gebrüder Fisch“.
Die Kolonie - Arbeiterwohnsiedlung in der Nordstadt von Weinheim
Die nach Westen baulich offene, u-förmige Anlage wird charakterisiert durch große Gauben und eingebundene Giebel in den Fassaden zu den Straßen. Bei der Modernisierung 1985 sind die Nutzgartenhäuschen verschwunden. Das zuvor offen liegende Holz- und Backsteinwerk wurde von Putz abgedeckt. Die Fenster sind seither ungeteilt.
Doppelvilla August Grün
Schon gleich nach Fertigstellung im Jahre 1906 wird die Doppelvilla in der zeitgenössischen Literatur beschrieben als ein Gebäude, das dem Straßenbild einen eigenartigen Stempel aufdrückt. Der Architekt Herrmann Billing (1867-1946) schuf ein Bauwerk im vollendeten Jugendstil. Der Bauherr August Grün (1847-1915) war Mitinhaber des späteren Weltunternehmens "Grün & Bilfinger" (heute "Bilfinger SE").
Ehemalige Glockengießerei Heidelberg
Im Laufe seiner Geschichte wurden in Heidelberg nicht nur Bier gebraut, Farben hergestellt, Zigarren gedreht, Eisenbahnwagen gefertigt oder Zement gebrannt, sondern für rund drei Jahrzehnte durch die „Heidelberger Glockengießerei“ auch Kirchenglocken gegossen. An das Unternehmen erinnert heute ein an seinem ehemaligen Standort in Bergheim unweit der Stadtbücherei errichtetes Denkmal.
Gaswerksiedlung Mannheim-Luzenberg
Das Hochbauamt staffelte die einzelnen vollunterkellerten 7 Blöcke sowohl in ihrer Lage, in ihrer Länge als auch in ihrer Höhe und erhielt damit eine malerische Rhythmisierung. Hinter den straßenseitigen zweistöckigen Häusern ordnen sich versetzt dreistöckige an.
Gewehrschäftefabrik J. Friedrich
„Speciallager in DEUTSCH-NUSSBAUMHOLZ rund und geschnitten für alle Industriezweige“ bot Julius Friedrich auf der mehrsprachigen Visitenkarte seiner Gewehrschäftefabrik. Sein dampfbetriebenes Sägewerk lag auf der Rückseite des Weinheimer Bahnhofs am Bahnübergang der Straße nach Viernheim/Mannheim.
Weinheimer Gummiwarenfabrik Weisbrod & Seifert
Ein eingängiges Sinnbild ziert das stattliche Verwaltungsgebäude, das allein von den Weinheimer Werksanlagen heute noch steht. Das schön sanierte Objekt steht etwas abseits der Hauptstraßen. Bei Weinheimer*innen ist es trotzdem bekannt, weil früher viele „in der Gummi geschafft“ haben. Der historische Briefkopf ist mit seiner idealisierten Darstellung nur unsicher mit dem erhaltenen Gebäude abzustimmen.
Villa Hermannshof mit Schau- und Sichtungsgarten in Weinheim
Zum Ensemble „Hermannshof” gehören das klassizistische Herrenhaus (heute Seminarhaus) mit Erd- und Obergeschoß sowie den übergiebelten Mittelrisaliten, das ehem. Gärtner- oder Nebenhaus sowie der 2,2 ha große Garten. Die Benennung erinnert an Hermann Ernst Freudenberg (1856-1923), der hier als wichtiger Weinheimer Unternehmer seinen sehr repräsentativen Wohnsitz hatte.
Die „IG-Farben-Siedlung“ in Rheinau-Süd
Die Siedlung aus dem Jahr 1933, die die BASF/IG-Farben von zuverlässigen Stammarbeitern selbst errichten ließ, hat sich zwar stark verändert, der Ursprung ist jedoch noch erkennbar – auch in einem Teil der Straßennamen, die nach führenden deutschen Kolonialpolitikern lauten.
Jutesiedlung in Mannheim
Auf einer Fläche von ca. 17.000 qm entstanden ab 1898 insgesamt 120 Wohnungen. Jedes Haus verfügt über ein ca. 340 qm großes Grundstück. Wie bei der älteren Zellstoffsiedlung entstand der überwiegende Teil der Jutesiedlung nach dem Mülhausener Schema mit Kreuzhäusern, d.h. die Brandwände im Innern eines Gebäudes bildeten ein Kreuz.